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1. Einleitung - Feyand

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und Gruppenerlebnisse reduzieren, desto geringer sind auch die Möglichkeiten sinnlicher<br />

und sozialer Erfahrungen des eigenen Selbst im Handeln mit anderen. 16<br />

Unter dem Begriff „verplante Kindheit“ wird verstanden, dass der Tagesablauf bei vielen<br />

Kindern in einem hohen Maße durchorganisiert ist. Zu festen Kindergarten- oder Schulzeiten<br />

kommen zahlreiche Lern- und Freizeitnachmittagsangebote (Nachhilfe, Schwimmen, Musik<br />

etc.). Während früher die Spielwelt voller natürlicher Lernsituationen war, werden heute die<br />

Lernsituationen in fest etablierten Institutionen inszeniert. Vielfach wird hinterfragt, inwieweit<br />

kindliche Freizeit tatsächlich noch „freie Zeit“ darstellt. 17<br />

Nicht zuletzt geht Kindheit heute mit stark veränderten Erziehungsvorstellungen und einer<br />

Pluralisierung der Familienformen einher. 18 „Angesichts veränderter Lebensverhältnisse<br />

hat Schule – in besonderer Weise die Grundschule – längst einen Paradigmenwechsel voll-<br />

zogen: Sie hat statt einer Ergänzungsfunktion eine Ersatzfunktion zu erfüllen. (…) Die Schule<br />

ist der soziale Erfahrungsraum, in dem die notwendigen Erfahrungen im Zusammensein mit<br />

anderen gemacht werden können.“ 19 Elterliche Erwartungen beziehen sich in hohem Maße<br />

auf den Lern- und Leistungserfolg in Schule und Freizeit. 20 Mehr als 60 Prozent der Eltern<br />

wünschen sich als Schulabschluss für das Kind das Abitur. Damit sind heutige Kinder einem<br />

hohen Leistungs- und Erfolgsdruck ausgesetzt, was häufig mit einer Überforderung der Kin-<br />

der einhergeht. 21<br />

2.2 Aufgaben und Ziele des Sachunterrichts<br />

Im NIEDERSÄCHSISCHEN KERNCURRICULUM für das Fach Sachunterricht in der Grundschule<br />

wird aufgeführt, dass der Sachunterricht einen Bildungsbeitrag „zu den im Grunderlass for-<br />

mulierten fachübergreifenden Aufgaben“ leistet und „grundlegendes Wissen für das gegen-<br />

wärtige und zukünftige Leben der (…) Schüler“ 22 vermittelt.<br />

„Die spezielle Aufgabe des Sachunterrichts ist es, Schüler darin zu unterstützen,<br />

sich die natürliche, soziale und technisch gestaltete Umwelt bildungswirksam<br />

zu erschließen und dabei auch Grundlagen für den Fachunterricht an weiterführenden<br />

Schulen zu legen.(…) Um seiner Aufgabe gerecht zu werden,<br />

muss der Sachunterricht Fragen, Interessen und Lernbedürfnisse von Kindern<br />

berücksichtigen sowie das in Fachkulturen erarbeitete, gepflegte und weiter zu<br />

entwickelnde Wissen nutzen.“ 23<br />

Der Sachunterricht soll die Schüler dazu befähigen, „sich ihre Lebenswelt zunehmend<br />

selbstständig zu erschließen, sich in ihr zu orientieren und sie mitzugestalten.“ 24<br />

16<br />

Vgl. Kaiser, A., 2006, S. 128.<br />

17<br />

Auch dieser Aspekt spielt m. E. bei dieser Lerngruppe eine untergeordnete Rolle.<br />

18<br />

Dies auszuführen würde den Rahmen der Hausarbeit übersteigen. Als vertiefende Literatur kann<br />

z.B. Winterhoff, Dr. M., 2008 oder Fölling-Albers, M. 2001, nachgelesen werden.<br />

19<br />

Bönsch, M., 1999, S. 46.<br />

20<br />

vgl. Fölling-Albers, M., 1991, S. 9f.<br />

21<br />

vgl. Drews U./ Schneider, G./ Wallrabenstein, W. 2000, S. 107<br />

22<br />

Niedersächsisches Kultusministerium, 2006, S. 7.<br />

23<br />

GDSU, 2002, S.2. / Vgl. auch Niedersächsische Kultusministerium, 2006, S. 7.<br />

24 Vgl. ebd., 2006, S. 7.<br />

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