1. Einleitung - Feyand
1. Einleitung - Feyand
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mit den Händen und Füßen, mit dem Herzen und allen Sinnen lernen. Somit können Kopf-<br />
und Handarbeit der Schüler in ein ausgewogenes Verhältnis zueinander gebracht werden<br />
und in einer dynamischen Wechselwirkung zueinander stehen. Für die Umsetzung nennt<br />
MEYER unter anderem die Werkstatt (z.B. Experimentieren, Skizzieren) und die Expedition<br />
(Verlassen des Klassenraumes und Erkundung der natürlichen Wirklichkeit). 48<br />
Folgende vier didaktische Kriterien für die Gestaltung eines „handlungsorientierten Unter-<br />
richts“ führt MEYER auf:<br />
<strong>1.</strong> Im handlungsorientierten Unterricht sollen die subjektiven Schülerinteressen zum Be-<br />
zugspunkt der Unterrichtsarbeit gemacht werden.<br />
2. Im handlungsorientierten Unterricht sollen die Schüler zum selbstständigen Handeln<br />
ermuntert werden.<br />
3. Durch die Handlungsorientierung des Unterrichts soll die Öffnung der Schule gegen-<br />
über ihrem Umfeld vorangetrieben werden.<br />
4. Kopf- und Handarbeit, Denken und Handeln sollen in ein ausgewogenes Verhältnis zu-<br />
einander gebracht werden. 49<br />
Nach GUDJONS beinhaltet ein „handlungsorientierter Unterricht“ unterschiedliche Praktiken,<br />
deren gemeinsamer Kern die eigentätige, viele Sinne umfassende Auseinandersetzung und<br />
aktive Aneignung eines Lerngegenstandes ist. Er versteht „Handlungsorientierung“ als ein<br />
„Unterrichtsprinzip“, das bestimmte Merkmale hat, das sowohl lernpsychologisch als auch<br />
sozialisationstheoretisch begründbar ist und in verschiedenen Unterrichtszusammenhängen<br />
realisiert wird. 50<br />
Zu den wesentlichen Merkmalen eines „handlungsorientierten Unterrichts“ führt er folgendes<br />
auf:<br />
„Handlungsorientierter Unterricht“…<br />
• knüpft möglichst an den Interessen der Beteiligten, also den Schülern und Lehrern an.<br />
• orientiert sich an der Lebenswelt der Schüler und versucht einen Bezug zur Wirklichkeit,<br />
also zum Leben außerhalb des Klassenraumes / zum Leben herzustellen.<br />
• will die Handlungsziele von Schülern und Lehrer verbinden.<br />
• ist Produkt orientiert.<br />
• fördert die Kooperation durch gemeinsames Handeln.<br />
• integriert viele Unterrichtsformen: z.B. entdeckendes Lernen, exemplarisches Prinzip,<br />
erfahrungsbezogenen Unterricht.<br />
• ist sich seiner Grenzen bewusst. Er bleibt auf den systematischen Lehrgang angewiesen. 51<br />
48 Vgl. Meyer, H., 1987, S. 402 ff.<br />
49 Vgl. ebd., S. 412.<br />
50 Dieser Definition schließe ich mich an. Die Begriffe „Handlungsorientierung“ und „handlungsorientierter<br />
Unterricht“ werden von mir in Anführungsstriche gesetzt, um Handlungsorientierung als Begrifflichkeit<br />
für ein Unterrichtsprinzip herauszustellen.<br />
51 Vgl. Gudjons, H, 2008, S. 8.<br />
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