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Das System der öffentlichen Haushalte - Wiki

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Werden diese beiden Aufgaben getrennt, kann dies zu erheblichen Koordinationsproblemen führen.<br />

Der Finanzplan ist ein Regierungsplan. Er wird dem Parlament nur zur Information, spätestens<br />

zusammen mit dem Entwurf des Haushaltsgesetzes für das nächste Haushaltsjahr vorgelegt. Der<br />

Finanzplan wird nicht vom Gesetzgeber verabschiedet, gleichwohl im parlamentarischen Verfahren mit<br />

dem jeweiligen Entwurf des Haushaltsgesetzes beraten.<br />

6. Wann soll <strong>der</strong> Finanzplan aufgestellt werden?<br />

Wegen <strong>der</strong> engen Verbindung zwischen Haushalt und Finanzplan ist es zweckmäßig, den Finanzplan<br />

zusammen mit dem jährlichen Haushalt aufzustellen. Der Finanzplan ist dann ein Jahr später Ausgangs-<br />

und Orientierungspunkt für die Aufstellung des neuen Haushaltsentwurfs und des neuen Finanzplans.<br />

7. Fester Plan - gleiten<strong>der</strong> Plan<br />

Der feste Plan behält seine Gültigkeit während des gesamten Planungszeitraums. Er wird dann durch den<br />

nächsten Plan abgelöst. <strong>Das</strong> Konzept des festen Plans hat sich mangels Flexibilität nicht durchgesetzt.<br />

Der gleitende Finanzplan wird dagegen jedes Jahr neu aufgestellt und dabei um ein Jahr fortgeschrieben.<br />

Damit ist er viel aktueller als <strong>der</strong> feste Plan und reagiert flexibel auf Än<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> gesamtwirtschaftlichen<br />

Bedingungen.<br />

8. Ausgaben-/Einnahmeplanung<br />

<strong>Das</strong> Minimum <strong>der</strong> Finanzplanung ist eine Ausgabenplanung. Bei den Ausgaben muss man unterscheiden<br />

zwischen<br />

- bereits konkret planbaren Ausgaben und<br />

- Ausgaben und Risiken, für die im Finanzplan besser global Vorsorge getroffen wird.<br />

Eine Finanzplanung verdient ihren Namen erst dann, wenn auch die Einnahmen in die Planung einbezogen<br />

werden. Zur Ermittlung <strong>der</strong> mittelfristigen Steuereinnahmen ist ein gutes <strong>System</strong> <strong>der</strong> Steuervorausschätzung<br />

notwendig, das sich seinerseits auf zuverlässige Annahmen über die mittelfristige<br />

Entwicklung <strong>der</strong> Wirtschaft stützen kann.<br />

Nur bei vollständiger Ausgaben- und Einnahmeplanung ist eine abgesicherte Einschätzung <strong>der</strong> voraussichtlichen<br />

Haushaltsentwicklung des Staates möglich.<br />

9. Gesamtwirtschaftliche Ausrichtung des Finanzplans<br />

Die Einpassung von Ausgaben und Einnahmen in das gesamtwirtschaftliche Leistungsvermögen <strong>der</strong><br />

Volkswirtschaft ist unverzichtbar. Voraussetzung hierfür ist, dass <strong>der</strong> Planung eine mittelfristige gesamtwirtschaftliche<br />

Zielprojektion <strong>der</strong> wichtigsten makroökonomischen Daten zugrunde liegt.<br />

Bei <strong>der</strong> deutschen Finanzplanung wird für die beiden ersten Jahre eine gesamtwirtschaftliche Prognose<br />

erstellt unter Beachtung <strong>der</strong> sich abzeichnenden konjunkturellen Komponenten. Dagegen berücksichtigt<br />

die mittelfristige Zielprojektion über die anzustrebende Wirtschaftsentwicklung für die letzten drei<br />

Planungsjahre bewusst keine konjunkturellen Schwankungen. Diese „konjunkturfreie“ Zielprojektion soll<br />

auf die privatwirtschaftlichen Entscheidungsträger stabilisierend wirken. Sie trägt gleichzeitig zur<br />

Verstetigung <strong>der</strong> Finanzpolitik bei.<br />

10. Behandlung von Preissteigerungen<br />

Die Behandlung von Preissteigerungen gehört wegen des langen Planungszeitraums zu den schwierigsten<br />

Problemen <strong>der</strong> Finanzplanung. Grundsätzlich gibt es zwei Lösungsansätze:<br />

- Planung in festen Preisen und<br />

- Planung in laufenden Preisen.<br />

Die Planung in laufenden Preisen hat folgende Vorteile:<br />

- Einnahmen und Ausgaben sind wegen <strong>der</strong> gleichen Preisbasis in allen Jahren unmittelbar untereinan<strong>der</strong><br />

vergleichbar.<br />

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