Das System der öffentlichen Haushalte - Wiki
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Bewirtschaftungsmaßnahmen nur noch die Objektkonten zu verwenden. Im Titelkonto werden dann<br />
lediglich summarisch die aggregierten Ergebnisse <strong>der</strong> Unterteilungen nachgewiesen.<br />
3.4 Deckungsausgleichskonto<br />
Zur Erleichterung <strong>der</strong> Bewirtschaftung können in voller Höhe gegenseitig deckungsfähige Titel- und<br />
Objektkonten auf unterster Ebene zu Deckungskreisen verbunden werden. Für jeden Deckungskreis wird<br />
ein Deckungsausgleichskonto eingerichtet, das als Summenkonto die Bewirtschaftungsmaßnahmen aller<br />
beteiligten Sachbuchkonten summarisch wie<strong>der</strong>gibt und aufgrund einer kontenübergreifenden<br />
Verfügbarkeitskontrolle die im Deckungskreis verfügbaren Mittel nachweist. Dadurch wird <strong>der</strong><br />
Verteilungsprozess von Haushaltsmitteln erheblich erleichtert: Die Haushaltsmittel für alle Konten eines<br />
Deckungskreises können einem einzigen Mitgliedskonto zugewiesen werden; bei <strong>der</strong> Inanspruchnahme<br />
von Mitteln (durch Festlegungen o<strong>der</strong> Zahlungen) wird dann stets die Summe aller zugewiesenen Mittel<br />
des gesamten Deckungskreises herangezogen. Durch dieses Instrument können auch Einnahme- und<br />
Ausgabentitel, die im Haushaltsplan durch einen Deckungsvermerk miteinan<strong>der</strong> verbunden sind<br />
(‘Einnahmen bei Titel x fließen den Ausgaben bei Titel y zu’) automatisch miteinan<strong>der</strong> verknüpft werden.<br />
Eingehende Beträge im Einnahmetitel erhöhen dann unmittelbar die verfügbaren Mittel bei dem<br />
zugehörigen Ausgabentitel.<br />
3.5 Mittelverteilung<br />
Über die Bewirtschafter- und Kontenstruktur werden die Haushaltsmittel von den Mittelverteilern <strong>der</strong><br />
obersten Stufe - dies sind in <strong>der</strong> Regel die Beauftragten für den Haushalt <strong>der</strong> Obersten Bundesbehörden<br />
- über mehrere Verteilerstufen an die eigentlichen Titelverwalter zugewiesen. Mit <strong>der</strong> Zuweisung <strong>der</strong><br />
Haushaltsmittel wird gleichzeitig die Befugnis zur Bewirtschaftung <strong>der</strong> Mittel übertragen (§ 9 BHO).<br />
Der Stand <strong>der</strong> erhaltenen bzw. verteilten Mittel wird bei den Mittelverteilerkonten in den Fel<strong>der</strong>n (a) und<br />
(b) (siehe 3.1) des Sachbuchkontos nachgewiesen. In den Fel<strong>der</strong>n (c) bis (e) wird bei diesen Konten<br />
nachrichtlich <strong>der</strong> summarische Stand jedes nachgeordneten Kontos einzeln wie<strong>der</strong>gegeben. Der Mittelverteiler<br />
wird also über den Bewirtschaftungsstand seiner nachgeordneten Stellen informiert, nicht aber<br />
über einzelne Maßnahmen.<br />
Im HKR-Verfahren wird durch eine sog. Verfügbarkeitsprüfung sichergestellt, dass auf je<strong>der</strong> Verteilerstufe<br />
die Summe <strong>der</strong> aus einem Konto (nach unten) verteilten Haushaltsmittel die Summe <strong>der</strong> (von oben)<br />
zugewiesenen Mittel nicht übersteigt (siehe 3.7). Der noch verfügbare Betrag wird im Kontoauszug als<br />
Differenz <strong>der</strong> Beträge in den Fel<strong>der</strong>n (a) und (b) ausgewiesen.<br />
3.6 Mittelverwendung<br />
Auf <strong>der</strong> Titelverwalterebene erfolgt die Bewirtschaftung <strong>der</strong> Haushaltsmittel im engeren Sinne: Dort werden<br />
Haushaltsmittel gebunden (durch den Abschluss von Verträgen) und zur Zahlung bzw. zur Annahme<br />
angeordnet. Die Zahlung und Buchung <strong>der</strong> Beträge werden vom <strong>System</strong> zu den vom Bewirtschafter<br />
angeordneten Terminen ausgeführt.<br />
Die Buchung erfolgt zunächst auf <strong>der</strong> untersten Ebene und wird auf allen übergeordneten<br />
Verteilerebenen bis hin zur obersten Ebene in verdichteter Form nachvollzogen. Hierdurch wird eine<br />
lückenlose Information aller hierarchisch übergeordneten Stellen über den summarischen Stand des<br />
Haushaltsvollzugs im eigenen sowie im nachgeordneten Bereich sichergestellt.<br />
Wie beim Verteilungsprozess wird auch auf <strong>der</strong> Titelverwalterebene - hier jedoch mit gewissen Ausnahmen<br />
- durch eine automatische Verfügbarkeitsprüfung dafür gesorgt, dass <strong>der</strong> Rahmen <strong>der</strong> zugewiesenen<br />
Haushaltsmittel nicht überschritten wird. Der noch verfügbare Betrag wird ebenfalls im Kontoauszug<br />
nachgewiesen [als Differenz von Feld (a) und <strong>der</strong> Summe aus Fel<strong>der</strong>n (c) bis (e)].<br />
Alle Bewirtschaftungsmaßnahmen werden im <strong>System</strong> vollständig und lückenlos dokumentiert. Es können<br />
darüber hinaus schriftliche Kontoauszüge automatisch zu periodisch wie<strong>der</strong>kehrenden Terminen erstellt<br />
o<strong>der</strong> direkt über die HKR-Dialoganwendungen abgerufen werden. Bereits gebuchte Maßnahmen, z. B.<br />
Festlegungen o<strong>der</strong> Zahlungen mit zukünftigen Ausführungsterminen, können nur durch entsprechende<br />
Stornobuchungen wie<strong>der</strong> rückgängig gemacht werden, die dann wie<strong>der</strong>um zu einem weiteren Eintrag im<br />
Konto führen. <strong>Das</strong> spurlose Löschen einer Maßnahme („Radieren“) ist gänzlich ausgeschlossen.<br />
Aufgrund dieser lückenlosen Speicherbuchführung ist die herkömmliche Haushaltsüberwachungsliste<br />
(HÜL) beim Bewirtschafter nicht mehr notwendig. Anhand <strong>der</strong> im HKR-Verfahren gespeicherten Daten<br />
kann sich <strong>der</strong> Bewirtschafter je<strong>der</strong>zeit einen exakten Überblick über den aktuellen Stand <strong>der</strong> Bewirtschaftung<br />
verschaffen. Durch die Eindeutigkeit <strong>der</strong> Ordnungsmerkmale ist sichergestellt, dass zu je<strong>der</strong><br />
Eintragung im Speicherbuch die zugrunde liegende Kassenanordnung bzw. die entsprechende begründende<br />
Unterlage mühelos zugeordnet werden kann. Umgekehrt kann auch zu je<strong>der</strong> Kassenanordnung<br />
die zugehörige Eintragung im Speicherbuch gefunden werden.<br />
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