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Jahrbuch des Geschichtsvereins für das Herzogtum Braunschweig ...

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Digitale Bibliothek <strong>Braunschweig</strong><br />

122 HEINRICH MACK<br />

Hinsichtlich <strong>des</strong> dri tt en Kapitels P. J. Meiers kann ich in erster Linie wieder<br />

auf die von H. Meier daran geübte Kritik verweisen. Nur ein paar Kleinigkeiten<br />

will ich noch hinzufügen. Gegen die Auffassung der Sonnenstrasse als<br />

Teiles einer Heerstrasse l ) spricht vielleicht auch der Umstand, <strong>das</strong>s sie erst<br />

spät einen eigenen einheitlichen Namen erhält 2 ). Dass der die Sonnenstrasse<br />

fortsetzende Steinweg vor dem Hohentore, tibrigens eine Vorstadt, gepflastert<br />

. war, würde ihn nur dann zum Teil einer Heerstrasse stempeln, wenn die<br />

Pflasterung <strong>für</strong> alle im Zuge von Heerstrassen liegenden Strassen der Stadt<br />

charakteristisch wäre. Und was weiter die Frühmessen <strong>für</strong> Wanderer und<br />

Arbeiter (dorch der arbey<strong>des</strong> unde wanderer lude willen) in der H. Geistskapelle<br />

an dem genannten Steinwege anlangt - solche finden wir übrigens<br />

auch in der Katharinenkirche im Innem der Stadt S ) -, so soll gar nicht geleugnet<br />

werden, <strong>das</strong>s dabei an die aus dem Hohentore kommenden Wanderer<br />

gedacht ist. . Die aber konnten von der H. Geistskapelle aus nach den verschiedensten<br />

Richtungen ziehen, waren nicht an die angebliche Heerstrasse<br />

<strong>Braunschweig</strong> - Lichtenberg gebannt. Wanderer kamen eben aus jedem<br />

Tore, nicht nur aus denen, die im Zuge grosser Heerstrassen lagen. Endlich<br />

muss bei der grundsätzlichen Wichtigkeit der Sache doch auch ich gleich H.<br />

Meier darauf aufmerksam machen, <strong>das</strong>s alle Wissenschaft aufhört, wenn P.<br />

J. Meier (S. 16) als Beweisgrund ein so subjektives Moment wie «den geschulten<br />

Blick» mit heranzieht, der «ohne weiteres» <strong>das</strong> sieht, was P. J.<br />

Meier <strong>für</strong> richtig hält.<br />

In dem vierten Abschnitte seines Aufsatzes macht mir P.J. Meier den Vorwurf,<br />

ich hätte ihn inbetreff seiner Ausführungen über die ursprtingliche Bedeutung<br />

<strong>des</strong> Kohlmarktes zu Unrecht eines circulus vitiosus bezichtigt. Dazu<br />

darf ich nicht stillschweigen. Meine hier in Betracht kommenden kritischen<br />

Bemerkungen im Brschw. Magazin 1908 S. 163 bezogen sich auf P. J. Meiers<br />

Darlegungen ebenda S. [33 f. Ich könnte nun einfach auf seine und meine damaligen<br />

Auseinandersetzungen verweisen, wenn er jetzt nicht ganz anders<br />

argumentierte als damals. Ich sage nach wie vor: wenn, wie es der Fall<br />

ist, im Degedingebuche der Altstadt I 3°6 der Altstadtmarkt antiquum forum,<br />

1339 der Kohlmarkt (und zwar der Teil <strong>des</strong>selben, der heute den Namen<br />

Poststrasse führt) de olde market heisst, so sind beide Benennungen gleich<br />

zu deuten d. h. entweder als Altstadtmarkt, so <strong>das</strong>s wir es also mit einer abgekürzten<br />

Bezeichnung zu tun hätten, oder wörtlich als alter Markt. P. J.<br />

Meier sagt gleichfalls nach wie vor: antiquum forum im Jahre [306 heisst<br />

1) V gl. hierzu insbesondere H. Meier im Brschw. Magazin 1908 S. 166. ') V gI.<br />

Urkdb. der Stadt Braunschw. III S. 'i5 I Nr. 34, IV S. 608 Nr. 45, H. Meier, Strassennamen<br />

der St. Brschw., S. 81 f. 8) Urkdb. II S. 199 18 , 24216.<br />

http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042146

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