Jahrbuch des Geschichtsvereins für das Herzogtum Braunschweig ...

Digitale Bibliothek Braunschweig
AUS DEN BRIEFSCHAFTEN GOTT LOB WIEDEBEINS 77
Theater neu gesteHt und auch seinen Liebling Kettel in Wien engagiert und
Oper und Schauspiel dürften in der Hauptsache vortrefflich werden.
Recht lieb wäre es mir, wenn Du mir (jedoch mit nächster Post, da ich
eilig bin) nach BerIin unter der Adresse des Hofrathes Esperstedt 1 ) ein paar
Worte schriebst, auch mir viel1eicht nötige Briefe welche an mich eingegangen
(wie z. B. auch den Müllnerschen 2 ) sendetest. - Der Brief mit einer
Lyra gesiegelt, ist von Mathilden an meine Frau, und ich bitte Dich, ihn der
letzteren selbst zu geben, und ihr das Neueste aus Braunschweig mitzutheilen,
so weit Du davon unterrichtet bist.
Ich wollte, Du könntest die weitere Tour mit mir machen; kosten sollte
es Dich nichts, und solltest Du Dich auf einige Wochen losmachen können,
so fahre mit dem Eilwagen nach Berlin und mache wenigstens einen kleinen
Abstecher durch Deutschland. Ich meine es ernstlich!
Der Deinige A. Klingemann.
Meine Frau trifft morgen Abend in Braunschweig ein, und Du findest sie
am Sonntage froh zu Hause.
') Esperstedt (1783 -1861), von 1806-18,0 Beamter der Berliner Hoftheater; er brachte
es vom Souffleur zum Hofrat. ') Der Schicksalsdramendichter Adolf Müller redigierte
das damals in Braunschweig erscheinende. Mitternachtsblatt •.
http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042146