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Jahrbuch des Geschichtsvereins für das Herzogtum Braunschweig ...

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Digitale Bibliothek <strong>Braunschweig</strong><br />

P. J. MEIER<br />

bestehende Strasse so lange zu benutzen als dies möglich war? Dann musste<br />

man etwa bei Lichtenberg nach links abbiegen und in nordöstlicher Richtung<br />

über Hallendorf, B1ekenstedt, Beddingen, Timmerlah <strong>Braunschweig</strong> zu erreichen<br />

suchen. Es ist bei der Feindschaft zwischen Stadt und Fürst auch<br />

ganz natürlich gewesen, <strong>das</strong>s sich der Kaufmann später dem Zwange zu entziehen<br />

suchte, der ihm auf der südlicheren Strasse durch die herzogliche Burg<br />

Lichtenberg drohte, und <strong>das</strong>s er sich eine nördlichere suchte. Schliesslich<br />

ist auch <strong>das</strong> Einmünden dieser letzten Strasse beim Weissen Rosse in die<br />

Celler Heerstrasse und die gemeinsame Einführung beider in <strong>das</strong> Haupttor<br />

der Stadt, <strong>das</strong> Petritor, von dem aus strahlenförmig eine grosse Anzahl von<br />

Strassen in die Altstadt wie in die Neustadt führen, ein deutlicher Hinweis<br />

darauf, <strong>das</strong>s diese nördlichere Heerstrasse von Hil<strong>des</strong>heim erst nach der An·<br />

lage <strong>des</strong> Tors und der Strassen in der Stadt so geführt wurde, wie es noch<br />

heute der Fall ist. Für die Zeit der Markt- oder meinetwegen der dörflichen<br />

Ansiedlung hätte diese Führung über Lehndorf und die Stelle <strong>des</strong> Weissen<br />

Rosses gar keinen Zweck gehabt, es hätte auch nicht <strong>das</strong> geringste im Wege<br />

gestanden, die Strasse etwa vom Raff turm aus über <strong>das</strong> Altfeld in gerader<br />

Linie auf <strong>das</strong> Hohetor hinzuführen. Ein <strong>für</strong> diese Dinge geschulter Blick<br />

sieht dies ohne weiteres, er sieht aber ebenso auch, <strong>das</strong>s die Führung der<br />

Sonnenstrasse von Anfang an <strong>für</strong> einen bedeutenden Verkehr angelegt gewesen<br />

sein muss. Übrigens hätte, wenn wirklich die Hil<strong>des</strong>heimer Strasse<br />

stets die Richtung Weisses Ross-Petritor-Breitestrasse gehabt hätte, eine<br />

Kreuzung derselben mit der Frankfurter Strasse auf alle Fälle auf dem Kohlmarkt<br />

stattfinden müssen.<br />

Meine Meinung geht also dahin, <strong>das</strong>s wir zwischen der ältesten Hil<strong>des</strong>heim<br />

er Heerstrasse über Ohrum und der späteren über Vechelde noch die<br />

mittlere über B1ekenstedt einzuschieben haben, die ja gar nicht vorausgesetzt zu<br />

werden braucht, sondern die wirklich bestanden hat. Wie ich dies in meinem<br />

kleinen Buch über <strong>Braunschweig</strong> 1 ) und oben kurz umrissen habe, nehme ich<br />

an, <strong>das</strong>s die Gründung der Marktansiedlung, die Anlage eines Stapelplatzes<br />

<strong>für</strong> den Endpunkt der Okerschifffahrt, die Verlegung <strong>des</strong> Überganges nach<br />

<strong>Braunschweig</strong> gleichzeitig stattgefunden haben und nur als verschiedene<br />

Äusserungen einer und derselben Handlung anzusehen sind.<br />

IV. Der alte Markt bei der Ulrichskirche.<br />

Sodann möchte ich mit einem Wort auch noch einmal auf die Bezeichnung<br />

<strong>des</strong> Kohlmarktes als Alter Markt zurückkommen, wenn ich hier auch nichts<br />

neues beibringen kann; aber Macks Vorwurf, <strong>das</strong>s ich mich hier eines circulus<br />

') In der Sammlung .Stätten der Kultup, Leipzig '9' o.<br />

http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042146

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