Digitale Bibliothek <strong>Braunschweig</strong> http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042146
Digitale Bibliothek <strong>Braunschweig</strong> ANFÄNGE DER STADT BRAUNSCHWEIG 19 Auch in Goslar l ) (Taf. I 3), wo wir die Anfänge einer wirklichen Stadt be· reits im J. I 108 festlegen können 2 ), liegt eine ähnliche Grundrissbildung vor. Man erkennt hier freilich zunächst den mannigfach gewundenen Lauf der alten Heerstrassen vom Viti- und vom Klaustor her, d. h. der von Hil<strong>des</strong>heim nach Halberstadt und der vom Harz her, die sich dann bei der Marktkirche treffen und die man ruhig beibehalten hat, bemerkt aber in der Bäcker·, Breiten- und Kornstrasse wieder drei Längsstrassen, die am Breiten Tor im Osten zusammenlaufen und durch zahlreiche schmale Quergässchen durchschnitten werden; diese sind aber weder immer regelmässig gestaltet noch laufen sie - ausser der doppelten Querstrasse vom Rosentor (also von <strong>Braunschweig</strong> her) nach dem Dome und der Kaiserpfalz - ebenförmig quer durch die drei Häuserblocks durch, sondern sind in der Regel nur fUr je einen Block bestimmt. Ganz <strong>für</strong> sich steht in Goslar die Anlage der Stadt westlich und östlich von der Jakobikirche. Hier laufen die zwei Züge Friesen-Schiller- nung und einern Schnitter <strong>für</strong> einen Tag in der Ernte nicht ein Wortzins zu sein; denn wenn Rietschel selbst mit Recht, wie mir scheint, den Burggrafen von Nürnberg zu den Burggrafen der obersächsischen Marken stellt, so erinnert die Vereinigung von Wachgetreide und drittem Pfennig, die den dortigen Burggrafen zu entrichten sind, so stark an die Abgabe in Nürnberg, <strong>das</strong>s man gut tut, diese ebenso zu deuten, wie es in bezug auf die obersächsische Abgabe Rietschel selbst «Burggrafenamt. S. 238 vorschlägt, d. h. als Zahlung an den Burggrafen in seiner Eigenschaft als Burgkommandant und Richter. 1) Dort m und, <strong>das</strong> im übrigen geringere Regelmässigkeit zeigt, besitzt doch wenigstens <strong>das</strong> Nebeneinander verschiedener Längsstrassen, die sich in der Nähe <strong>des</strong> Westentors vereinigen. 2) UB. Goslar I Nr. 152. Bischof Udo von Hil<strong>des</strong>heim bekundet, quia - eeelesiae S. Petri Frankenbere omnes fines ville Goslariensis oceidentales a plateis, quae dicuntur Ber· ningi, Werenheri, Gezmanni usque ad regis eapellam et S. Marie et ad termin um predietae b. Pe tri eeelesiae cum universis, que in his partibus lIostri episeopalis juris et potestatis su1I1 vel esse poterulIt, videlieet jura baptizandi, illfirmos visitandi, oleo ungendi, sepeliendi eeteraque eeclesiastieae curae attinentia - donavimus. Ich kann mir den Vorgang nur unter der Annahme erklären, <strong>das</strong>s die Ansiedlung der freien Bprgleute auf dem nach ihnen genannten Frankenberg und die Marktansiedlung bei SS. Cosmas und Oamian bereits in einander geflossen waren, . d. h. <strong>das</strong>s die Bildung der Stadt bereits in Angriff genommen war. Die Bahringstrasse ist noch heute vorhanden, sie bildet noch immer die Grenze der Pfarrsprengel der bei den genannten Kirchen. http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042146