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Jahrbuch des Geschichtsvereins für das Herzogtum Braunschweig ...

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Digitale Bibliothek <strong>Braunschweig</strong><br />

AUS DEN BfllEFSCHAFTEN GOTTLOB WIEDEBEINS 73<br />

daheim und schliessen so <strong>das</strong> Bild ab, <strong>das</strong> lebendig und deutlich sich uns<br />

von der Umgestaltung eines Kunstinstitutes durch <strong>für</strong>stliche Willkür bietet.<br />

Br. 12. 5. J 825.<br />

Lieber Freund.<br />

Auf Ihren 2ten Brief aus Mainz vom 3ten d. M. werden wir nunmehr mit<br />

dem SchUtzschen Ehepaare in Unterhandlung treten. Künftigen Dienstag<br />

reisst er ab und Montags darauf spielt er schon in DUsseldorf. -:- Dass Sie<br />

mir den Platz der Schütz in der Oper nicht näher bezeichnet haben - wie<br />

ich gebeten hatte - ist gar nicht gut. Ich weiss mir nicht anders zu helfen,<br />

als <strong>das</strong>s ich die Schütz bewege diesen Punkt von Ihrer demnächstigen Entscheidung<br />

abhängig zu machen. - Nehmen Sie sich vor den Amsterdamer<br />

SchUtzenleuten in Acht! Das soll ja wahrer Satanskram und Cornet sogar<br />

ein Engel gegen den Mann seyn! Ich habe dies aus ziemlich sicherer Quelle<br />

und warne daher. - Knaust werde ich Ihrem Wunsche gemäss hinhalten.<br />

- Ihre Verhandlungen in Mainz sind Herrn Hake von daher gemeldetl).<br />

Die Stern 2 ) will Hake nicht sehr loben, er meint, sie passe durchaus nicht fUr<br />

<strong>Braunschweig</strong>. Sie müssen <strong>das</strong> besser verstehen. Ich zweifle aber doch, <strong>das</strong>s<br />

Sie, wie der Mainzer Brief sage, die Stern engagirt haben, weil Sie mir nichts<br />

davon schreiben. - Dobritz ist gekündigt und an <strong>des</strong>sen Stelle kommt der<br />

Meisinger, der Ihnen in Pyrmont mal den Rossinischen Barbier vorgesungen<br />

hat. - Cornet und Frau KieP) sollen sich in Cassel engagirt haben. Die<br />

alte Dame werden sie uns wol lassen. Ich wünsche sehr, <strong>das</strong>s Bösecke<br />

bleibt. Er sagte mir vor einigen Tagen, <strong>das</strong>s er einen Ruf nach Bremen<br />

habe und baldige Entscheidung über sein hiesiges Schicksal wünsche.<br />

Schreiben Sie mir doch, was ich ihm antworten soll. - Die Kainz kommt<br />

gewiss nicht. Ich habe mit der alten Katze auch schon mal unterhandelt und<br />

kenne ihre Maniren. Sie mag nichts lieber, als die Leute bei der Nase herumfuhren<br />

und verspricht viel, hält aber nicht Wort. Schreiben Sie mir nur<br />

recht bald, wann Sie Antwort vom Herzoge bekommen. Petri habe ich gebeten,<br />

die Absendung Ihres Berichtes zu beschleunigen. Jede Stunde Verzug<br />

kann hier Unheil bringen 4 ). Leben Sie wohl. Ihr R.<br />

Auf der Adresse: abzugeben bei Herrn Moltke 5 ), Kammersänger zu Weimar;<br />

durchgestrichen in <strong>Braunschweig</strong>.<br />

') Haake (vergl. oben) war zwischen den <strong>Braunschweig</strong>er Engagements in Mainz gewesen.<br />

') Dem. Stern, eine geborene Mainzerin, von 1824-1826 dort Primadonna. 8) Vergl.<br />

oben. Mad. Kiel blieb in <strong>Braunschweig</strong>. ') So schlimm standen in Wahrheit die Dinge<br />

gar nicht. 6) Karl Melchior Joseph Moltke (178,-18,1), war ein Schützling <strong>des</strong> Herzogs<br />

von <strong>Braunschweig</strong> und dort erst als Tenor tätig, bis Goethe ihn nach Weimar holte, wo<br />

er zu einem bedeutenden Sänger sich heranbildete.<br />

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