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Jahrbuch des Geschichtsvereins für das Herzogtum Braunschweig ...

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Digitale Bibliothek <strong>Braunschweig</strong><br />

AUS DEN BRIEFSCHAFTEN GOTTLOB WIEDEBEINS 51<br />

Ihnen Glücklicher zu Muthe seyn? - Die Nachbewilligung 1 ) der Regierung<br />

wird schon längst in Ihren Händen sein.<br />

Der Ihrige R.<br />

(Wie geachtet Wiedebein auch unter den Grössen der Schauspielkunst war,<br />

bezeugt nachstehender Brief Emil Devrients, den er aus nicht mehr deutlich<br />

erkennbarer Veranlassung auf der Höhe seines Ruhmes an ihn schrieb, voll<br />

Dankbarkeit <strong>für</strong> den einstigen Lehrer: (vielleicht hatte ihm Wiedebein nach<br />

dem ersten Gastspiel am Hoftheater vom 7. bis 26. November 1845 seine Anerkennung<br />

mit Erwähnung der gemeinsamen Vergangenheit ausgesprochen).<br />

Er befindet sich im Stadtarchiv zu <strong>Braunschweig</strong> (Personaliensammlung) und<br />

lautet:<br />

Dresden, 29.12.1845.<br />

Werther Herr und Freund.<br />

Nicht leicht konnte mir eine grössere Freude werden, als Ihr so freundlicher<br />

Nachruf mir gebracht; - welch höhere Genugthuung bietet <strong>das</strong> Leben,<br />

als die Früchte unsers Lebens, unsers Wirkens, so schwach sie auch seien,<br />

von denen anerkennend aufgenommen zu sehen, auf deren Urtheil wir Wert<br />

legen, - die selbst freundlich Hand angelegt uns zu leiten, zu führen! Sie<br />

gaben mir einst <strong>das</strong> genugthuende Gefühl, - urtheilen Sie wie warm Ihnen<br />

mein Herz da<strong>für</strong> schlägt, - wie sich dadurch mein inniges Andenken <strong>für</strong> Sie<br />

verstärkt.<br />

Mit steter Anhänglichkeit und Hochschätzung Ihr<br />

E. Devrient.)<br />

In dem Briefwechsel tritt nun eine längere Pause ein, <strong>das</strong> Amt fesselte<br />

Wiedebein an <strong>Braunschweig</strong> und der Verkehr mit Ribbentrop war ein mündlicher;<br />

der Dienst führte sie ja täglich zusammen. Erst 1825 kam wieder eine<br />

längere Abwesenheit <strong>des</strong> Hofkapellmeisters und auch ein innerer Anlass zu<br />

einer lebhaften Korrespondenz.<br />

Der jugendliche Herzog Karl 11 war 1823 zur Regierung gelangt; Hartmann<br />

hat in seinem erwähnten Werke geschildert, wie <strong>das</strong> Interesse <strong>des</strong><br />

Fürsten <strong>für</strong> Theaterdinge sehr lebhaft war, und wie er selbst in die Organisation<br />

seines zu errichtenden Hoftheaters eingriff. Noch ehe Klingemanns<br />

Schöpfung und Lieblingskind, <strong>das</strong> Nationaltheater, am 19. März 1826 mit<br />

der «Zauberflöte» geschlossen wurde 2 ), stand der Plan eines eigenen Hoftheaters<br />

bei Karl längst fest; Wiedebein und Klingemann wurden da<strong>für</strong> von<br />

vornherein verpflichtet und der erstere im Frühjahr 1825 mit Instruktionen<br />

') Wohl die Nachbewilligung <strong>des</strong> Urlaubes gemeint. ') Ursprünglich war Spohrs<br />

cJessonda. angesetzt, konnte aber wegen Erkrankung <strong>des</strong> zweiten Kapellmeisters Bösecke<br />

nicht gegeben werden.<br />

http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042146

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