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Jahrbuch des Geschichtsvereins für das Herzogtum Braunschweig ...

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AUS DEN BRIEFSCHAFTEN GOTTLOB WIEDEBEINS 65<br />

zwischen hier und <strong>des</strong> in Kraft zu tretenden Contractes liegt, verzichten und<br />

meine Tochter in dieser Zeit an Ausbildung und Kunstfertigkeit noch auf<br />

jeden FaU gewonnen haben wird.<br />

Da meiner Tochter schon bereits von meheren Orten, und auch von hier,<br />

wo sich im Herbst wieder eine deutsche Oper etabliren wird, sehr annehmbare<br />

Anträge gemacht worden sind, sie aber <strong>Braunschweig</strong> recht gern einem<br />

andern Engagement vorziehen würde, so bitte ich Ew. Wohlgeboren recht<br />

sehr mir bald eine bestimmte Erklärung zukommen zu lassen, damit wir,<br />

im FaU <strong>des</strong> nicht Uebereinkommens, unsere weiteren Verfügungen treffen<br />

können. Mit der vollkommensten Hochachtung nenne ich mich als Ew. Wohlgebohren<br />

ergebenste S. S.<br />

Die Verlobung Bettys ging auseinander; <strong>das</strong> Engagement in <strong>Braunschweig</strong><br />

kam nicht zu Stande; es scheiterte in erster Linie wohl an den hohen von<br />

der Mutter gestellten Bedingungen; auch war in Bettys künstlerischer Laufbahn<br />

der Plan, Sängerin zu werden, nur eine Episode; sie hat in Hamburg<br />

bis zur Verheiratung im Jahre I B 3 I nur als Schauspielerin gewirkt. V gl.<br />

dazu übrigens auch Klingemann 3, 231.)<br />

Wie aus dem folgenden Briefe hervorgeht, war Wiedebein nach Mannheim<br />

schon längere Zeit in München gewesen; der Briefwechsel wird nun<br />

doppelt interessant, weil von jetzt ab einige Male August Klingemann <strong>das</strong><br />

Wort ergreift und seinerseits an Wiedebein von den Dingen <strong>des</strong> heimischen<br />

Theaters und von Vorschlägen und Veränderungen spricht. Der Einfachheit<br />

halber wurden die Schreiben zusammen befördert, <strong>das</strong> Bild der Zustände an<br />

der braunschweigischen Bühne wird dadurch noch lebendiger.<br />

Ribbentrop an Wiedebein.<br />

Lieber Freund.<br />

Ich habe nur einen Brief von Ihnen aus München erhalten, worin Sie mir<br />

meldeten, <strong>das</strong>s Sie dort glücklich angekommen wären und in einigen Tagen<br />

umständlich an mich schreiben würden. Der Brief war, wenn ich nicht irre,<br />

vom 20. d. v. -?- Monats; seitdem habe ich von Ihnen nichts gesehen und<br />

muss also ein Brief verloren gegangen sein.<br />

Anbei ein Brief von Dr. Klingemann. Die darin enthaltenen Ansichten<br />

sind auch die meinigen. Also engagiren Sie die Mädgen frisch drauf los,<br />

wenn Sie Vollmacht haben. Von Seiten der Commission ist darin gewilligt,<br />

<strong>das</strong>s die Ritter!) schon Michaelis bei ihr in Engagement tritt. Daneben glaube<br />

ich es verantworten zu können, <strong>das</strong>s ich die Reisekosten derselben aus der<br />

Hof theaterkasse zahlen lasse. Sie können mithin die Sache gleich definitiv<br />

1) Eine Dem. Ritter war in den folgenden Jahren nicht in <strong>Braunschweig</strong> engagiert.<br />

BrauDschw. <strong>Jahrbuch</strong> XI.<br />

Digitale Bibliothek <strong>Braunschweig</strong><br />

http://www.digibib.tu-bs.de/?docid=00042146

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