07.10.2013 Aufrufe

Link - Oapen

Link - Oapen

Link - Oapen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

234 Maxim I. Stamenov<br />

3. Ambiguität, Polysemie, Homonymie, Antonymie, Synonymie<br />

und die Struktur der ambivalenten Bedeutung – ein Beispiel<br />

Wie bereits ausgeführt, hängt die genauere Identifizierung der ambivalenten Emotionen<br />

zumindest teilweise von den sprachlichen Ausdrucksmöglichkeiten ab, vor<br />

allem von der Antonymie, aber auch von anderen sprachlichen Phänomenen wie<br />

Polysemie, Ambiguität, Synonymie und Homonymie. Wir wollen deshalb im folgenden<br />

etwas näher auf die Relation zwischen ambivalenter Emotion und Sprache<br />

eingehen.<br />

Unter Ambiguität wird in der Linguistik die Eigenschaft von Ausdrücken<br />

natürlicher Sprachen verstanden, mehrere Interpretationen zu erlauben. Je nach<br />

dem, ob Ambiguität auf der Verwendung spezieller Lexeme oder der syntaktischen<br />

Struktur von mehrgliedrigen Ausdrücken beruht, unterscheidet man zwischen<br />

lexikalischer und syntaktischer (struktureller) Ambiguität.<br />

Die lexikalische Ambiguität erscheint als Polysemie oder Homonymie. Von<br />

Polysemie (= Mehrfachbedeutung) wird bekanntlich dann gesprochen, wenn ein<br />

und dasselbe Lexemmit identischer Form verschiedene Inhalte (oder Bedeutungen)<br />

zusammenfasst. Dabei lassen sich die verschiedenen Bedeutungen etymologisch<br />

auf eine gemeinsame Quelle zurückverfolgen.<br />

Homonymie besteht bei Wörtern gleicher Laut- und Schreibweise, die aber<br />

dennoch unterschiedliche Bedeutungen haben. Wenn man die Ursprünge dieser<br />

Wörter und deren Bedeutungen zurückverfolgt, stößt man auf unterschiedliche<br />

Quellen.<br />

Schließlich ist ein Wort ein Antonym, wenn es die gegenteilige Bedeutung eines<br />

anderen Wortes beinhaltet. Im einfachsten Fall stammen die beiden sprachlichen<br />

Ausdrücke aus demselben Bereich.<br />

Die Komplexität der Beziehungen zwischen Ambiguität, Polysemie, Homonymie<br />

und Antonymie soll anhand des türkischen Wortes persischer Herkunft keleş<br />

veranschaulicht werden, das als Lehnwort auch zum bulgarischen Wortschatz<br />

gehört.<br />

Keleş 1. хубав, красив, представителен; 2. крастав, плешив, келяв<br />

(Романски 1952);<br />

Keleş юнак, храбрец; хубав, красив, представителен; крастав, плешив<br />

(Янчев 1992);<br />

Keleş is. ve s. юнак, храбрец; хубав, красив, представителен; нар.<br />

крастав, плешив (Димитрова 2004);<br />

Keleş 1. (dial.) schön, hübsch, nett, gut aussehend; 2. (abusiv) s. kel [2.<br />

grindköpfig; 3. kahle Stelle am Kopf; 4. kahlköpfig, haarlos . . . ]; 3.<br />

mutig, tapfer; 4. dumm, idiotisch (Steuerwald 1988);<br />

Keleş handsome; attractive; ringswormy, bald; dirty (Hony, Iz 1984);

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!