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70 Aleksandar Flaker<br />

Du goldenes Sonnenscheinen – – –<br />

Da fliegt durch die Bahnhofspforte<br />

Plötzlich ein rotes Kostüm,<br />

Ein breiter Panama-Strohhut<br />

Und unter ihm schwarze zwei Augen,<br />

Wie zwei schwarze Sonnen,<br />

Wie zwei sehnende Wünsche. . .<br />

Sie ist es! – Sie ist es!<br />

Stolz das Näschen gehoben<br />

So sucht sie und schaut sie und zittert –<br />

Und nach einem Augenblick hingen<br />

Um meinen Hals ihre Arme,<br />

Pressend sich fester und fester<br />

In wildem, verzweifeltem Schmerz.<br />

Ein Schluchzen verschlug ihr den Atem.<br />

Da gab man das letzte Zeichen:<br />

Schon rollten die eisernen Räder.<br />

Und ein kleines Händchen, ein schlankes,<br />

Das winkte zum äussersten Abschied,<br />

Wie ein junger, gebrochener Zweig. . .<br />

Niemals mehr, niemals mehr – – –<br />

Oh Liddy! Liddy!<br />

Adieu!<br />

Adieu!<br />

Adieu!<br />

Travemünde a.d. Ostsee, Juli 1911.<br />

Aus dem Kroatischen übertragen von P. v. P.<br />

Die erste deutsche Übersetzung des Gedichtes wurde mit Petars v. Preradović<br />

Glückwunsch zum 50. Geburtstag des Dichters am 7. Januar 1926 in der Agramer<br />

Zeitung „Der Morgen“ (Nr. 914, S. 9–10) gedruckt. Hier ist sie ohne Korrekturen<br />

nach den Zeitungsspalten abgedruckt.

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