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Haushaltswerbung in Deutschland 2012 ... - Deutsche Post

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44 Werbersicht und Trends<br />

Papier schlägt Bildschirm<br />

Neue Forschungsergebnisse des Siegfried Vögele Instituts (SVI)<br />

Papiergebundene Werbesendungen wie Mail<strong>in</strong>gs, Kataloge<br />

und Broschüren aktivieren mehr Hirnareale als nur am<br />

Bildschirm gelernte Informationen und bleiben besser im<br />

Gedächtnis haften. Das bekannte neurowissenschaftliche<br />

Phänomen, dass die multisensorische Ansprache das Lernen<br />

erleichtert, konnte <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er aktuellen Dialogmarket<strong>in</strong>g­<br />

Studie des SVI wissenschaftlich belegt werden.<br />

Im Rahmen der Untersuchung sollten 30 Probanden<br />

100 bekannte und unbekannte Logo­Claim­Komb<strong>in</strong>ationen<br />

lernen, davon<br />

50 auf Papier<br />

l<br />

I & 50 am Bildschirm.<br />

Im Anschluss überprüften die Forscher den Lernerfolg<br />

mit e<strong>in</strong>er Befragung im Magnet­Resonanztomografen.<br />

Während der Befragung wurde die Aktivierung verschiedener<br />

Hirnareale gemessen. Dabei zeigte sich, dass bei der<br />

Er<strong>in</strong>nerung an auf Papier präsentierte Logos Gehirnareale<br />

aktiviert werden, die beim Ertasten und Anfassen e<strong>in</strong>e<br />

Rolle spielen, was die Gedächtnisleistung unterstützt.<br />

Die Interpretation der Ergebnisse zeigt, dass das im<br />

Scanner gemessene und das von den Probanden berichtete<br />

Verhalten ause<strong>in</strong>andergehen. So schätzen sie den Erfolg<br />

von onl<strong>in</strong>egestütztem Lernen selbst höher e<strong>in</strong> als das re<strong>in</strong><br />

papiergestützte. Diese Selbste<strong>in</strong>schätzung relativiert sich<br />

allerd<strong>in</strong>gs bei der tatsächlichen Wissensüberprüfung, denn<br />

die re<strong>in</strong> papiergestützt gelernten Werbeclaims werden häufiger<br />

richtig er<strong>in</strong>nert als die re<strong>in</strong>e Onl<strong>in</strong>evariante.<br />

Y<br />

o g<br />

1<br />

Im Alltag kann dies den folgenden Effekt erklären: Man<br />

er<strong>in</strong>nert sich, vor e<strong>in</strong>iger Zeit e<strong>in</strong> bestimmtes Angebot<br />

gesehen zu haben – die Details s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>em aber nicht mehr<br />

geläufig. Wurde dieses Angebot <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Pr<strong>in</strong>tmedium<br />

(zum Beispiel e<strong>in</strong>em Katalog) gesehen, ist die Chance,<br />

dass Quelle oder Absender er<strong>in</strong>nert werden, höher als bei<br />

e<strong>in</strong>em Onl<strong>in</strong>eangebot. Pr<strong>in</strong>t schlägt also Bildschirm, da<br />

die gelernte Information nachhaltiger wirkt und <strong>in</strong>sgesamt<br />

anschlussfähiger ist.<br />

Für das Dialogmarket<strong>in</strong>g bedeutet dies, dass es vor allem<br />

gilt, die richtige Ressourcenverteilung zwischen Pr<strong>in</strong>t­ und<br />

Onl<strong>in</strong>ewerbung zu f<strong>in</strong>den. Denn auch im Multimediazeitalter,<br />

<strong>in</strong> dem uns das Internet zahlreiche schnelle und<br />

günstige Kontaktwege zum Kunden ermöglicht, haben<br />

Pr<strong>in</strong>tmedien durch ihre multisensorische Wirkung e<strong>in</strong>e<br />

nicht zu unterschätzende Wirkung auf den Kunden.<br />

Das SVI hat die Untersuchung Papier schlägt Bildschirm <strong>in</strong><br />

Zusammenarbeit mit dem Bonner Institut Life & Bra<strong>in</strong> an<br />

der Universitätskl<strong>in</strong>ik Bonn durchgeführt.<br />

Die neue SVI-Studie kann unter der E-Mail-Adresse<br />

k.wilsberg@sv-<strong>in</strong>stitut.de bestellt werden.

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