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Haushaltswerbung in Deutschland 2012 ... - Deutsche Post

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Werden wir also künftig Pr<strong>in</strong>twerbung bekommen, die<br />

mit QR­Codes gepflastert ist?<br />

Dr. Hudetz: QR­Codes werden im Moment stark genutzt, um<br />

Menschen von Pr<strong>in</strong>t möglichst e<strong>in</strong>fach, schnell und direkt<br />

auf den Onl<strong>in</strong>ekanal zu br<strong>in</strong>gen. Das wird <strong>in</strong> Zukunft noch<br />

wichtiger werden, da schon heute abzusehen ist, dass künftig<br />

kaum noch Bestellungen per Bestellsche<strong>in</strong>, Telefon oder Fax<br />

getätigt werden.<br />

Ob das <strong>in</strong> e<strong>in</strong> paar Jahren noch über QR­Codes laufen<br />

wird, ist unklar. Die Konsumenten ha­<br />

ben zwar <strong>in</strong>zwischen gelernt haben, damit<br />

umzugehen. Allerd<strong>in</strong>gs sehen QR­<br />

Codes nicht schön aus, damit s<strong>in</strong>d die<br />

Verwendungsmöglichkeiten <strong>in</strong> Pr<strong>in</strong>tpublikationen<br />

begrenzt. Zudem setzen<br />

Werbetreibende den QR­Code häufig<br />

schlecht e<strong>in</strong>, sodass der Konsument ke<strong>in</strong>en<br />

Mehrwert erhält, wenn er ihn nutzt.<br />

Der Grundgedanke aber, Pr<strong>in</strong>t und<br />

Onl<strong>in</strong>e zu verb<strong>in</strong>den und es Kunden<br />

e<strong>in</strong>fach zu machen, aus e<strong>in</strong>em Pr<strong>in</strong>tprodukt<br />

auf e<strong>in</strong>e produktspezifische Internetseite<br />

zu gelangen, wird sich weiter<br />

durchsetzen.<br />

Werden Konsumenten <strong>in</strong> zehn Jahren sich nur noch<br />

onl<strong>in</strong>e <strong>in</strong>formieren und dann auch so e<strong>in</strong>kaufen?<br />

Dr. Hudetz: Das Informations­ und Kaufverhalten wird <strong>in</strong><br />

jedem Fall situativer werden. Jeder Kanal hat gewisse Vorzüge:<br />

In Katalogen kann ich blättern und mir Produkte<br />

anstreichen; mobile Endgeräte machen mich unabhängiger,<br />

ich kann sie <strong>in</strong> der Bahn und am Arbeitsplatz nutzen.<br />

Onl<strong>in</strong>eshops bieten größere Vergleichbarkeit, das Ladengeschäft<br />

dafür e<strong>in</strong>en besseren Service. Wenn ich weiß, ich<br />

komme vor 20 Uhr aus dem Büro, kann ich vielleicht noch<br />

stationär e<strong>in</strong>kaufen und muss nicht onl<strong>in</strong>e bestellen. Wenn<br />

ich im Zug sitze und ke<strong>in</strong>en Empfang habe, muss ich wiederum<br />

anders vorgehen. Me<strong>in</strong> Verhalten hängt primär von<br />

situativen Bedürfnissen ab. Wir werden ohne Zweifel e<strong>in</strong>e<br />

„Die Customer<br />

Journey wird immer<br />

komplexer, es wird<br />

immer schwieriger<br />

für Unternehmen,<br />

zur richtigen Zeit im<br />

richtigen Medium den<br />

richtigen Impuls zu<br />

setzen.“<br />

Die neue (Zeit­)Rechnung: 1 + 1 ist mehr als zwei<br />

weitere Entwicklung vom stationären h<strong>in</strong> zum Onl<strong>in</strong>ehandel<br />

haben. Aber letztlich ist Onl<strong>in</strong>e Distanzhandel und wird<br />

e<strong>in</strong>e Grenze erreichen. Auch <strong>in</strong> Zukunft wird es kaum Menschen<br />

geben, die ausschließlich im Internet e<strong>in</strong>kaufen.<br />

Gibt es Produktbereiche und Branchen, die offl<strong>in</strong>e bleiben?<br />

Dr. Hudetz: Die Frage ist doch: Wie def<strong>in</strong>ieren wir e<strong>in</strong>e Customer<br />

Journey? Nehmen wir den Bereich Möbel: Wo entsteht<br />

der Erstimpuls? Pr<strong>in</strong>t bietet hier bessere Möglichkeiten<br />

für „Push“, denn ich möchte ke<strong>in</strong>e Mails<br />

oder Apps über neue Sofas bekommen.<br />

E<strong>in</strong> schönes Lifestyle­Magaz<strong>in</strong> kann<br />

e<strong>in</strong> guter E<strong>in</strong>stieg se<strong>in</strong>. Es ist gut möglich,<br />

dass ich mir dann im Internet das<br />

Produkt genauer ansehen möchte, dann<br />

fange ich an zu vergleichen, gehe zu e<strong>in</strong>em<br />

Händler vor Ort zum Probesitzen,<br />

um vielleicht enttäuscht neue Anregungen<br />

zu suchen. Die Customer Journey<br />

wird immer komplexer, es wird immer<br />

schwieriger für Unternehmen, zur richtigen<br />

Zeit im richtigen Medium den<br />

richtigen Impuls zu setzen. Der Handel<br />

muss den Konsumenten besser verstehen als früher, um sicherzustellen,<br />

dass er auch bei e<strong>in</strong>em Medienwechsel nicht<br />

verlorengeht.<br />

Welche anderen Kommunikationskanäle werden Ihrer<br />

Ansicht nach <strong>in</strong> Zukunft wichtig se<strong>in</strong>?<br />

Dr. Hudetz: Viele Werber verabschieden sich von der Fernsehwerbung.<br />

Die hier kommunizierten Reichweiten spiegeln e<strong>in</strong><br />

verzerrtes Bild wider, da gerade bei jüngeren Zielgruppen Fernsehen<br />

nur noch Nebenmedium ist. Onl<strong>in</strong>emedien bleiben natürlich<br />

hochspannend, damit auch die Komb<strong>in</strong>ation mit Fernsehen<br />

über das Internet. Am Ende des Tages geht aber jeder an<br />

se<strong>in</strong>en Briefkasten und schaut zum<strong>in</strong>dest im Treppenhaus oder<br />

auf der Couch <strong>in</strong> die Wurfsendung. Der Mix macht es. Radiowerbung<br />

funktioniert auch, manchmal direkter als beim Fernsehen,<br />

weil man selten SMS beim Autofahren schreibt.<br />

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