Qualitätsbericht 2011 - Wohlfahrtswerk für Baden-Württemberg
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Wohnkonzepte<br />
Bewohnerstruktur in den Wohnbereichen<br />
In einem Wohnbereich gemeinsam lebende<br />
Bewohner haben unterschiedlichste Erkrankungen<br />
und individuelle Bedarfe und Lebensgewohnheiten.<br />
Die Pflegeheime des <strong>Wohlfahrtswerk</strong>s<br />
bieten mehrere Varianten der<br />
Gruppenzusammensetzung (s. Tabelle S. 92).<br />
Beschreibungen der Konzeption in Pflegeheimen<br />
unterscheiden vielfach, ob und wie Menschen<br />
mit und Menschen ohne Demenz gemeinsam<br />
oder getrennt betreut werden.<br />
Integrativer Ansatz<br />
Der integrative Ansatz ist in den<br />
Pflegeheimen des <strong>Wohlfahrtswerk</strong>s<br />
am weitesten verbreitet. Es<br />
leben Menschen unterschiedlichen<br />
Hilfebedarfs, mit und ohne<br />
Demenz, mit und ohne Verhaltensauffälligkeiten<br />
zusammen.<br />
Angebote der Tagesbetreuung<br />
werden in den Wohnbereichen<br />
angeboten. Bei fortschreitender<br />
Erkrankung, z.B. wenn sich durch<br />
Demenz bedingte Verhaltensweisen<br />
verstärken, ist kein Umzug<br />
erforderlich.<br />
Teilintegrativer Ansatz<br />
Beim teilintegrativen Ansatz wird nach Krankheitsbildern<br />
oder nach Hilfebedarfen orientiert<br />
eine Auswahl aus den Bewohnern eines<br />
Wohnbereichs getroffen, denen eine wohnbereichsübergreifende<br />
Tagesgruppe oder Tagesbetreuung<br />
angeboten wird.<br />
Segregativer Ansatz<br />
Hier gibt es spezielle Zugangsvoraussetzungen<br />
vor dem Einzug: Dies kann eine bestimmte<br />
Schwere der demenziellen Erkrankung sein<br />
(Domus-Wohngruppe im Ludwigstift, Wohnbereich<br />
3 im Altenpflegeheim der Else-<br />
Heydlauf-Stiftung, Wohnbereich im Erdgeschoss<br />
im Altenburgheim).<br />
Dies kann auch ein bestimmtes Krankheitsbild<br />
sein, das spezielle Kenntnisse erfordert oder<br />
der Wunsch, mit Gleichaltrigen zusammenzuwohnen.<br />
Im Bereich Junge Pflege der Else Heydlauf-<br />
Stiftung ist beides kombiniert: Dort leben<br />
Menschen, die das Rentenalter noch nicht<br />
erreicht haben und überwiegend an Multipler<br />
Sklerose (MS), Muskeldystrophie oder Korsa-<br />
7<br />
kov-Syndrom leiden. In diesem Wohnbereich<br />
geben die Mitarbeiter andere Anstöße<br />
der Freizeitgestaltung und sind geschult,<br />
auf andere soziale Konflikte und<br />
psychische Krisen einzugehen als im Pflegeheim<br />
<strong>für</strong> Ältere.<br />
In Haus am Weinberg leben jüngere, meist<br />
psychisch Kranke Menschen in einer<br />
Wohngemeinschaft <strong>für</strong> 7 Personen zusammen.<br />
Pflege am Lebensende<br />
Der überwiegende Anteil der <strong>2011</strong> verstorbenen<br />
Bewohner konnte seine letzten<br />
Stunden in seiner vertrauten Umgebung<br />
im Pflegeheim verbringen.<br />
Für unsere Mitarbeitenden steht dabei die<br />
Wahrung und würdevolle Erhaltung der<br />
noch vorhandenen Lebensqualität im Vordergrund.<br />
Die da<strong>für</strong> erforderliche Beratung,<br />
Unterstützung und Schulung der Mitarbeitenden<br />
wurde von den Einrichtungen<br />
unterschiedlich organisiert. In allen Pflegeheimen<br />
wurde da<strong>für</strong> Sorge getragen, dass<br />
Begleitung z.B. durch Sitzwachen oder<br />
Hospizdienste möglich war (siehe Tabelle<br />
S. 92, Rubrik palliative Pflege).