Abstractbook als PDF downloaden - hno kongress 2011
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therapiert wurde. Der Patient wurde etwa ein Jahr nach der ersten PBSCT wegen einer<br />
Knochenmarksinsuffizienz vorstellig, woraufhin elektiv erneut eine PBSCT durchgeführt<br />
wurde. Etwa zehn Tage später entwickelte der Patient eine akute Sinusitis. Diese wurde<br />
operativ saniert. Bereits intraoperativ zeigte sich makroskopisch ein deutlicher Mukorbefall.<br />
Die systemische antimykotische Therapie wurde begonnen. Leider konnte weder die<br />
operative noch die systemische Therapie ein Ausbreiten der Mukorinfektion auf das linke<br />
Auge und das Frontalhirn verhindern. Es folgten zahlreiche weitere operative Sanierungen.<br />
Von HNO-ärztlicher Seite wurden mehrere Nasennebenhöhlenrevisionen und die Exenteratio<br />
orbitae mit Schädelbasisrevision bis auf die bereits von Mukor befallene Dura durchgeführt.<br />
Von neurochirurgischer Seite wurden Ausräumungen des intrakraniellen Abszesses und die<br />
Anlage von Reservoirs zur Applikation von Amphotericin B zur lokalen antimykotischen<br />
Therapie durchgeführt.<br />
Ergebnisse: Ein knappes Jahr nach Beginn der Therapie kann in der Kontroll-MRT<br />
Untersuchung kein Nachweis einer floriden Mukorinfektion gefunden werden. Der Patient ist<br />
in einem - in Anbetracht der Umstände - erstaunlich gutem Allgemeinzustand.<br />
T3 – O9<br />
Otogene Sinus-Sigmoideus-Thrombose: Eine Analyse von 6 Fällen an der<br />
Grazer HNO-Klinik<br />
Ropposch T, Braun EM, Nemetz U, Lackner A, Walch C<br />
HNO-Universitätsklinik Graz<br />
Einleitung: Eine Thrombose des Sinus sigmoideus ist im Zeitalter der Antibiotika eine<br />
seltene Komplikation einer Otitis media bzw. Mastoiditis. In der Literatur werden<br />
verschiedene therapeutische Strategien beschrieben, wie z.B. ein rein konservatives<br />
Vorgehen mittels Antibiotika und Antikoagulantien sowie operative Optionen wie die<br />
Matoidektomie mit oder ohne Thrombektomie bzw. Ligatur der Vena jugluaris interna. In<br />
dieser retrospektiven Studie sollen die Ergebnisse von 6 Patienten, die im Zeitraum von<br />
2005 bis 2010 an der Grazer HNO-Klinik behandelt wurden analysiert werden.<br />
Material und Methoden: In diese retrospektive Studie konnten 6 Patienten mit der Diagnose<br />
einer otogenen Sinus-Sigmoideus-Thrombose inkludiert werden.<br />
Die Krankenakten wurden bezüglich demographischer Patientendaten, Symptome,<br />
radiologischer Befunde, Labor, medikamentöser und operativer Therapie und Outcome<br />
analysiert.<br />
Resultate: Das häufigsten Symptome waren Kopfschmerzen (n=4) gefolgt von<br />
Nackenschmerzen (n=3), Fieber (n=3), Ohrenschmerzen (n=3) und retroaurikuläre Rötung<br />
und Schwellung (n=3). Nur ein Patient gab Doppelbilder aufgrund einer Abduzensparese an.<br />
Bei allen Patienten wurde eine Computertomographie mit Kontrastmittel des Schädels und<br />
der Pyramiden durchgeführt. In allen Fällen konnte so die Diagnose gestellt werden. Ein<br />
Patient wurde ausschließlich konservativ mit i.v.-Antibiotika und Antikoagulantien therapiert.<br />
In weiteren fünf Fällen wurde eine Mastoidektomie durchgeführt wobei in 3 Fällen eine<br />
zusätzliche Thrombektomie mit einer Ligatuer der V. jugularis interna in 2 Fällen<br />
durchgeführt wurde. Eine Nach 3 Monaten konnte eine Rekanalisierung in allen Fällen ohne<br />
Thrombektomie bzw. Ligatur der Vena jugularis interna festgestellt werden. Es gab keine<br />
Komplikationen aufgrund der Therapie.<br />
Schlussfolgerung: Eine operative Sanierung des Entzündungsherdes durch eine<br />
Matoidektomie ist zu empfehlen. Mit Einschränkung der geringen Fallzahl zeigen unsere<br />
Daten, dass ein invasiveres Vorgehen im Sinne einer Thrombektomie und/oder Ligatur der<br />
V. jugularis interna kein besseres Outcome ergeben.<br />
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