Abstractbook als PDF downloaden - hno kongress 2011

Workshop Phoniatrie (R9)
R9 – O4
Stammzellen bei Stimmlippenverletzungen
Markus Gugatschka 1 , Tsuyoshi Kojima!, Satoshi Ohno 2 , Shinchi Kanemaru!, Shigeru
Hirano!
1 HNO Univ. Klinik Graz, klinische Abteilung für Phoniatrie, Medizinische Universität Graz
2 ENT University Hospital Kyoto, Medical Univeristy of Kyoto, Japan
Fragestellung: Mit Hilfe der Identifikation der sog. Side-population (SP) Zellen gelang es in
verschiedensten Geweben lokale Stammzellen zu identifizieren, so auch in der anterioren
und posterioren macula flava der Stimmlippen. Ziel der hier vorgestellten Studie war es, das
Verhalten der SP Zellen bei Verletzungen an Stimmlippen von Ratten zu studieren.
Methode: Stimmlippen von Sprague-Dawley Ratten wurden einseitig verletzt, die
unversehrte Gegenseite diente als Kontroll-Seite. Die Tiere wurden nach 1, 3, 5, 7, 14, 21
sowie 35 Tagen getötet und die Kehlköpfe wurden entnommen. SP Zellen wurden in
angefertigten koronaren Schnitten immuno-histochemisch angefärbt.
Ergebnisse: Nach 7 Tagen kam es im mittleren Anteil der Stimmlippen zu einem
signifikanten Ansteigen der absoluten Anzahl von SP Zellen, nach 14 Tagen wurden Werte
wie vor der Verletzung festgestellt. Die Anzahl der SP Zellen in anteriorer und posteriorer
macula flava blieb indessen unverändert (hoch).
Diskussion: Unsere Ergebnisse legen nach, dass SP Zellen eine wichtige Rolle in der
Wundheilung von Stimmlippen spielen. Da die Morphologie der Stimmlippen von Menschen
und Ratten sehr ähnlich sind, liegt der Verdacht nahe, dass SP Zellen, auch bei der
Wundheilung humaner Stimmlippen eine bedeutende Rolle spielen.
R9 – O5
In-vitro Untersuchungen zur Candida Biofilmbildung auf
Stimmprothesenmaterialien
Leonhard Matthias 1 , Zatorska Beata 1 , Tobudic Selma 2 , Schneider-Stickler Berit 1
1 Universitätsklinik für Hals-, Nasen- und Ohrenkrankheiten, Wien
2 Universitätsklinik für Innere Medizien I, Wien
Fragestellung: Candida Besiedelung von Stimmprothesen verkürzen die Tragedauer und
limitieren dadurch die Lebensqualität laryngektomierter Patienten. Für die Entwicklung
biofilmresistenter Materialien und Oberflächeneigenschaften werden non-invasive
Analysemethoden zur Identifikation von Einflussfaktoren auf in-vitro Biofilmbildung benötigt,
die dynamische Entwicklungen objektivierbar machen. Ziel der Studie ist die in-vitro-
Mischbiofilmzüchtung auf rauen und glatten Oberflächen ausprothetischem Silikon und deren
objektive Monitierung im Langzeitverlauf.
Material und Methoden: Sechs Plättchen aus medizinischem Silikon wurden als
Testoberflächen zur in-vitro Anzüchtung eines Mischbiofilms aus C.albicans und S.salivarius
verwendet. Eine Hälfte der Plättchen wurde aufgeraut, die andere dem Produktionsstandard
entsprechend belassen. Über einen Beobachtungszeitraum von 21 Tagen wurden die
Plättchen in einem in-vitro Biofilmmodell inkubiert. Die Biofilmkinetik und Lokalisationen der
Biofilmauflagerungen wurden mittels softwaregestützter Bilddokumentation und -analyse
erfasst.
68