Abstractbook als PDF downloaden - hno kongress 2011
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Atemwege (Z7)<br />
Z7 – O6<br />
Zum Management postoperativer beidseitiger Stimmlippenlähmungen –<br />
„Wiener Konzept“<br />
Wolfgang Bigenzahn, Doris-Maria Denk-Linnert, Gudrun Mancusi, Berit Schneider-<br />
Stickler<br />
HNO Universitätsklinik, Medizinische Universität Wien<br />
Patienten mit beidseitigen Stimmlippenlähmungen nach Operationen an Schilddrüse,<br />
Trachea, Ösophagus und Lunge werden an der MUW im AKH Wien in enger<br />
interdisziplinärer Kooperation mit der Intensivmedizin und dem jeweiligen Chirurgenteam<br />
nach folgendem Stufenkonzept HNO-ärztlich/phoniatrisch nachbetreut:<br />
• Nach 24-stündiger postoperativer Intubation unter antiphlogistischer und antibiotischer<br />
Therapie wird ein endoskopisch kontrollierter Extubationsversuch vorgenommen. Bei<br />
incipienter Stimmlippenbeweglichkeit erfolgt eine weitere Beobachtung auf der<br />
Intensivstation mit regelmäßigen endoskopischen Nachkontrollen.<br />
• Bei beidseitigem Stimmlippenstillstand mit einer Glottisweite unter 3mm wird eine<br />
temporäre Laterofixation n. Lichtenberger durchgeführt, sofern keine Kontraindikationen für<br />
diese Methode vorliegen.<br />
• Bei bekannter Paralyse bzw. für die Laterofixation schwer zugänglichem Kehlkopf wird<br />
eine einseitige Laser-Glottis-Erweiterung (Processus vocalis-Resektion/posteriore<br />
Chordektomie) in Hochfrequenz-Jet-Anästhesie ausgeführt. Es konnte gezeigt werden,<br />
dass durch Resektion des posterioren kartilaginären Anteils einer Stimmlippe der<br />
Atemtraktswiderstand nahezu in den Normbereich geführt werden kann; durch Erhaltung<br />
der membranös-phonatorischen Anteile der Glottis verschlechtert sich die Stimmfunktion<br />
nur unwesentlich. Kontraindikationen für diese Technik ergeben sich bei schwerwiegenden<br />
Komorbiditäten. In speziellen Indikationen lässt sich die Processus vocalis-Resektion mit<br />
der temporären Laterofixation sowie intramuskulären Botox-Applikation kombinieren.<br />
• Die Tracheotomie findet bei mikrolaryngologisch nicht exponierbarem Kehlkopf,<br />
hochinfektiösen respiratorischen Erkrankungen, Larynxödem sowie Komorbiditäten wie<br />
ausgeprägte Adipositas, Diabetes mellitus und Aspirationspneumonie Anwendung.<br />
Es werden die Vor- und Nachteile der operativen Methoden bei beidseitiger<br />
Stimmlippenlähmung diskutiert sowie Langzeitergebnisse der Processus vocalis- Resektion<br />
präsentiert.<br />
Z7 – O7<br />
Zum Risiko der Recurrensschädigung bei Rezidiveingriffen an der Schilddrüse<br />
Rechenmacher-Strauß J 1 , Schneider-Stickler B 1 , Mancusi G 1 , Scheuba Ch 2 ,<br />
Niederle B 2 , Bigenzahn W 1<br />
1 Universitätsklinik für H<strong>als</strong>-, Nasen- und Ohrenkrankheiten, Klinische Abteilung für Phoniatrie-<br />
Logopädie<br />
2 Universitätsklinik für Chirurgie, Chirurgische Endokrinologie<br />
In der Literatur wird die Häufigkeit von Recurrensparesen bei Primäreingriffen an der<br />
Schilddrüse mit 2,1% - 4,8% für temporäre Paresen und mit 0% - 1,2% für permanente<br />
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