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Tonsillennachblutung (Z9)<br />

Z9 – O1<br />

Gustav Mahlers schicksalhafte tonsillogene Komplikationen<br />

Herwig Swoboda<br />

HNO Abteilung, KH Hietzing, Wien<br />

Vor hundert Jahren, am 18. Mai 1911, verstarb Gustav Mahler im 51. Lebensjahr an einer<br />

subakuten, auf dem Boden eines rheumatischen Mitralvitiums entstandenen Streptokokken-<br />

Endokarditis. Seine Krankheitsgeschichte ist gekennzeichnet durch häufige Anginen, eine<br />

Chorea minor („Veitstanz“) in der Kindheit, einen inzisionspflichtigen Peritonsillarabszess<br />

1897 mit dann übergangener Empfehlung zur Tonsillektomie, Lokaltherapien weiterer<br />

Anginen, ein 1907 anlässlich des Todes seiner älteren Tochter diagnostizierter<br />

„kompensierter Herzklappenfehler“, neuerliche Anginen ab September 1910 und die im Zuge<br />

einer Angina am 20. Februar 1911 in New York aufgetretene Endocarditis lenta. Josef<br />

Fraenkels Verdacht und Emanuel Libmans klinische Diagnose an Systolikum und<br />

Sepsiszeichen sowie der mikrobiologische Streptokokken-Nachweis durch Baehr, Libman<br />

und, am Institut Pasteur in Paris, André Chantemesse, der auch eine erfolglose<br />

Serumtherapie unternahm, dokumentieren einen Höhepunkt jahrzehntelanger ätiologischer<br />

Forschung, hinter der die Therapeutik noch lange nachhinken sollte.<br />

Ein vermutlich rheumatischer Herzfehler seiner Mutter, fünf an Infektionskrankheiten früh<br />

verstorbene Brüder (zwei an Scharlach, einer an Diphterie, zwei an<br />

„Herzbeutelentzündung“), und die trotz Tracheotomie letale „Scharlach-Diphtherie“ seiner<br />

älteren Tochter Maria Anna am 12. Juli 1907 entsprechen der hohen Prävalenz und Letalität<br />

pharyngo-laryngealer Infektionen um das 19. Jahrhundert. Die großen Entdeckungen der<br />

Mikrobiologie sowohl bei invasiven Streptokokken-Infektionen <strong>als</strong> auch bei der Diphtherie,<br />

dem medizinischen Fortschrittsmotor par excellence, und der weit verbreiteten Tuberkulose<br />

sollten, bei Streptokokken von natürlichem Abflauen begleitet, erst später im 20. Jahrhundert<br />

in effiziente Therapien münden.<br />

Z9 – O2<br />

Anatomische Präparationen zur arteriellen Versorgung der Tonsillen<br />

Schubert B 1 , Tschabitscher M 2 , Swoboda H 1<br />

1 HNO KH Hietzing, Wien<br />

2 Abteilung für systematische Anatomie, Zentrum für Anatomie und Zellbiologie, Medizinische<br />

Universität Wien<br />

Eine parapharyngeal nach medial verlagerte A. carotis interna oder ein Aneurysma<br />

derselben wird immer wieder <strong>als</strong> gefährlicher Zufallsbefund vor oder während<br />

Tonsillektomien oder <strong>als</strong> Quelle für eine fulminante intra- oder postoperative Blutung<br />

berichtet. Doch auch die „normale“ Anatomie bietet mit ihrer großen Vielfalt in der arteriellen<br />

Versorgung der Gaumenmandeln meist aus der A. carotis externa, aber auch aus der A.<br />

carotis interna sowie dem Bulbus zahlreiche mögliche Blutungsquellen bei der<br />

Tonsillektomie. In anatomischen Präparationen am arteriell injizierten Hemicranium wird die<br />

Nahebeziehung der Tonsille zu den parapharyngealen Gefäßen dargestellt. Besonders soll<br />

hier auf die Arterienäste hingewiesen werden, die zur Versorgung der Gaumenmandel durch<br />

den M. constrictor pharyngis superior nach medial treten, die aber zunächst einen Verlauf<br />

unmittelbar diesem dünnen Muskel lateral anliegend zeigen und somit bei Präparationen in<br />

der Tonsillenloge gefährdet sein können.<br />

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