Hans Spatzenegger - Lechner-Forschungsgesellschaft
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0749 Klaus Kern neu:Layout 1 06.08.2010 16:58 Uhr Seite 115<br />
<strong>Hans</strong> <strong>Spatzenegger</strong><br />
„Nicht Macht um der Macht willen …“<br />
Gespräch mit Dr. Josef Klaus am 13.8.1985<br />
aus Anlass des 75. Geburtstages<br />
<strong>Hans</strong> <strong>Spatzenegger</strong>: Wenn Sie erlauben, beginnen wir damit, wie der<br />
gebürtige Kärntner (geb. 1910) in Salzburg Fuß gefasst hat.<br />
Klaus: Ich bin während des Frankreichfeldzuges als Soldat, - da war<br />
ich in einem sehr berühmten Stab Schreiber, im Stab Guderian, 1 -<br />
von einem Oberintendanten aufmerksam gemacht worden, dass man<br />
in der Wehrkreisverwaltung Salzburg einen österreichischen Juristen<br />
braucht, denn das Allgemeine Bürgerliche Gesetzbuch ist auch in<br />
der nationalsozialistischen Zeit noch beibehalten worden. Vor allem<br />
Liegenschaftsrecht, also der Erwerb von Grundstücken für militärische<br />
Unterkünfte, war da in Frage gestellt, und ich habe natürlich<br />
sofort ja gesagt und das große Glück gehabt, dann drei Jahre - von<br />
1940 bis 1943 - hier in Salzburg zu sein. Ich habe in Hallein bei meinen<br />
Schwiegereltern gewohnt. Natürlich habe ich da einige Bekanntschaften<br />
gemacht: mit Gewerbetreibenden oder mit dem<br />
nachmaligen Theologieprofessor Dr. Jakob Rieser, mit dem ich befreundet<br />
war - ich habe ihn sehr oft besucht - sowie mit verschiedenen<br />
anderen Leuten, die mir irgendwie weltanschaulich oder<br />
religiös nahe standen. Da hat mir einmal bei einem Abschied der<br />
Fleischhauermeister Sebastian Doppler gesagt: „Herr Doktor, wenn<br />
Sie gesund nach dem Krieg heimkommen, Sie bräuchten wir in Hallein,<br />
kommen`s dann doch nach Hallein.“ Ich habe gesagt: „Weiß<br />
Gott, ob ich heim komme und wo es mich dann hin verschlägt“, aber<br />
ich habe das irgendwie so in meinem Herzen aufbewahrt.<br />
Und wie ich 1945 dann im Laschensky-Lager Anfang November entlassen<br />
worden bin - zugleich zum Beispiel mit Karl Tomaselli, dem<br />
Cafetier vom Alten Markt, der war mit mir im Kriegsgefangenlager,<br />
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