Hans Spatzenegger - Lechner-Forschungsgesellschaft

0749 Klaus Kern neu:Layout 1 06.08.2010 16:58 Uhr Seite 177
Bau des europäischen Hauses nicht auf den Ostflügel zu vergessen!
Er verfasste eine vierteilige Aufsatzreihe im Tiroler Volksboten für
das Europa der Regionen und Beiträge im Rheinischen Merkur über
das Subsidiaritätsprinzip als dem „Zauberschlüssel für ein föderalistisch
gestaltetes Europa“ - Jahrzehnte vor Maastricht! Für meine
Arbeit in der Europapolitik des Landes Salzburg, in der Europäischen
Union, im Europarat, in der interregionalen und grenzüberschreitenden
Zusammenarbeit sollten diese Visionen wichtige
Orientierungspunkte werden und zum Verständnis führen, dass es in
diesem Politikbereich einen langen Atem braucht, bis man große
Ziele erreicht.
Doch zurück nach Gran Canaria: Durch die Wohnung in einem Appartementhaus
in Aguila Playa mit Blick auf das Meer blies der frische
Seewind, und wir erfuhren mancherlei über das Leben von Josef
und Erna Klaus nach dem Ausscheiden aus der Politik und über die
Vorzüge des Lebens auf der Insel im Atlantik während der Wintermonate.
So kam das Gespräch auch auf den neuen Videorecorder im
Wohnzimmer, der nicht recht funktionieren wollte aber eine wichtige
Verbindung zur österreichischen Heimat darstellte. Unsere Gastgeber
baten mich zu versuchen, das Gerät in Gang zu bringen. Ich
nahm die Herausforderung an, bekam das Gerät zum Laufen und instruierte
die Benutzer über die Funktionsweise. Josef Klaus kam in
einem Brief an mich später noch einmal darauf zurück und meinte,
er habe anfangs den Sinowatz-Ausruf „Es ist alles so kompliziert“
verstehen können. Der Videorecorder spielte eine wichtige Rolle,
denn Josef Klaus genoss es, die Video-Reihen des ORF über die
Habsburger, die Reihe über die Geschichte der Kunst des Bayerischen
Rundfunks und die Opern „Hochzeit des Figaro“ mit Karl
Böhm, „Don Giovanni“ mit Riccardo Muti und „Der Rosenkavalier“
mit Herbert von Karajan immer wieder anzusehen.
Josef Klaus bat uns, nach der Rückkehr nach Österreich einige Unterlagen
zu besorgen, darunter die Jahrbücher für Politik 1989 und
1991 und den Bericht „40 Jahre Salzburger Wohnbauförderungsfonds“,
dessen Geschichte deutlich seine Handschrift trägt. Er war
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