Hans Spatzenegger - Lechner-Forschungsgesellschaft
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0749 Klaus Kern neu:Layout 1 06.08.2010 16:58 Uhr Seite 163<br />
Herbert Glaser<br />
Aufbruch und Neubeginn<br />
Den damaligen Rechtsanwalt und gebürtigen Kärntner Dr. Josef<br />
Klaus aus Hallein lernte ich in den Oktobertagen 1949 nach den<br />
Landtagswahlen in Salzburg kennen, und zwar im Zuge der harten<br />
Auseinandersetzungen innerhalb der ÖVP hinsichtlich der Bestellung<br />
des künftigen Salzburger Landeshauptmannes.<br />
Diese war damals nicht unumstritten, denn einerseits legte man sich<br />
auf Josef Rehrl, den Bruder des ehemaligen Landeshauptmannes Dr.<br />
Franz Rehrl, fest. Dieser sollte nach zwei Regierungsjahren weiterhin<br />
Landeshauptmann bleiben. Andererseits drängten vor allem die<br />
Jungen in der ÖVP zu einem zeitgemäßen Aufbruch und Neubeginn.<br />
Einen solchen sollte es mit dem damals 39jährigen Dr. Josef Klaus<br />
als neuem Landeshauptmann geben, und schließlich wurde dieser<br />
auch gewählt. Mein Bruder Karl als Landtagsabgeordneter und ich<br />
spielten damals beim innerparteilichen Streit um die Nachfolge von<br />
Josef Rehrl eine ganz wesentliche Rolle.<br />
Ich selbst war damals erst kurz davor zum Landesparteisekretär der<br />
ÖVP bestellt worden und somit voll und ganz in dieses Geschehen<br />
eingebunden. Klaus, der sich selbst nie in die diesbezüglichen Auseinandersetzungen<br />
einmengte, war nach seiner Wahl sehr bestrebt,<br />
seine ehemaligen Gegner für sich zu gewinnen. Dies gelang ihm<br />
auch vortrefflich. Sein Amt als Landeshauptmann von Salzburg bekleidete<br />
er bis 1961. Sodann wurde er Finanzminister und schließlich<br />
Bundeskanzler. 1970 zog er sich aus der Politik zurück.<br />
Im Jahre 1951 war ich als Bundesbediensteter dem Landesschulrat<br />
von Salzburg zugeteilt und kam ich noch oft mit Landeshauptmann<br />
Dr. Josef Klaus zusammen, da ich seinen langjährigen Sekretär Kajetan<br />
Jenner zeitweise vertrat. Klaus zeigte sich durchaus volksnah<br />
und hatte auch Sinn für Humor. Als er einmal in einem Tiroler Dorf<br />
zu Besuch war, wurde er von einem Mädchen empfangen, das ein<br />
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