Hans Spatzenegger - Lechner-Forschungsgesellschaft
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0749 Klaus Kern neu:Layout 1 06.08.2010 16:58 Uhr Seite 153<br />
Funktion nicht weiter bekleiden soll, weil seine Amtsführung, deren<br />
tadellose Sauberkeit und Zweckmäßigkeit auch von Parteigegnern<br />
der ÖVP anerkannt wird, einigen Widersachern im eigenen Lager<br />
gegebenenfalls unbequem werden könnte. Und hier betreibt die ÖVP<br />
ein gefährliches Spiel mit ihrer Wählerschaft.“ 12 Am nächsten Tag<br />
stieß das sozialistische Demokratische Volksblatt nach und verwies<br />
darauf, dass bis 3. Dezember der Landtag konstituiert sein müsse,<br />
man aber bisher über eine erste Fühlungnahme der Spitzenpolitiker<br />
nicht hinausgekommen sei, „weil die ÖVP, anscheinend wegen interner<br />
Schwierigkeiten, keine Anstalten trifft, die Verhandlungen beschleunigt<br />
weiterzuführen“ 13<br />
Für 14. November wurde dann die endgültige Sitzung der Landesparteileitung<br />
einberufen. Am gleichen Tag fand vorher eine Sitzung<br />
des ÖVP-Landtagsklubs statt, bei der nochmals abgestimmt wurde.<br />
Mit Ausnahme von Karl Glaser und Dr. Viehauser, der eine Weisung<br />
vom Wirtschaftsbund hatte, sprachen sich alle ÖVP-Abgeordneten<br />
für den Weiterverbleib von Rehrl und Hasenauer in der Regierung<br />
aus. 14 Das Ergebnis lautete 8:2 (Rehrl enthielt sich, Abg. Wimmer<br />
war entschuldigt).<br />
Die anschließende Landesparteileitung bestätigte den früheren Beschluss:<br />
Dr. Josef Klaus sollte Landeshauptmann, Bartlmä Hasenauer<br />
zweites ÖVP-Regierungsmitglied werden. 16 Stimmen waren gegen<br />
Rehrl, acht für ihn, und zwei Mitglieder enthielten sich der Stimme.<br />
Der Beschluss wurde am nächsten Tag in der Salzburger Volkszeitung<br />
lapidar bekanntgegeben. 15 Klaus hatte Unterstützung von der<br />
Jungen Front und von kirchlichen Kreisen erhalten. Bundeskanzler<br />
Figl hatte schon auf eine rasche Klärung der Salzburger Krise gedrängt<br />
und dazu auch Staatssekretär Graf nach Salzburg geschickt. 16<br />
Gerade die Junge Front buchte die Bestellung von Dr. Klaus zum<br />
Landeshauptmann als ihren großen Erfolg. 17<br />
Noch aber wurde dieser Beschluss der Landesparteileitung in weiten<br />
Kreisen der Partei nicht zur Kenntnis genommen. Vor allem Landtagspräsident<br />
Hell konnte sich damit nicht abfinden. Er schickte am<br />
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