Hans Spatzenegger - Lechner-Forschungsgesellschaft
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0749 Klaus Kern neu:Layout 1 06.08.2010 16:58 Uhr Seite 184<br />
Christian Posch<br />
„Schade um den Finanzminister!“<br />
Meine wichtigste Begegnung mit Josef Klaus war ein Gespräch im<br />
ÖVP-Haus in der Faberstraße in Salzburg: Ich war 1963 mit einer<br />
Delegation des Gutsbesitzerverbands zu einer Studienfahrt in Frankreich.<br />
Mit dabei war eine starke Vertretung von niederösterreichischen<br />
Bauern. In den Gesprächen ging es natürlich auch um den kurz<br />
davor erfolgten Rücktritt von Josef Klaus als Finanzminister. Für<br />
mich war es überraschend, dass die niederösterreichischen Vertreter<br />
dabei für Josef Klaus („Schade, dass er gegangen ist!“) als neuen<br />
Bundeskanzler eintraten, obwohl auch der aus Niederösterreich kommende<br />
Landwirtschaftsminister Eduard Hartmann dafür im Gespräch<br />
war.<br />
Nach unserer Rückkehr bat ich Josef Klaus um einen Termin, der<br />
dann in der Faberstraße stattfand: Ich hatte dabei den Eindruck, dass<br />
Klaus besonderen Respekt vor dem starken niederösterreichischen<br />
Bauernbund und dessen wahrscheinlichem Eintreten für Hartmann<br />
hatte, und berichtete von der Unterstützung durch die Niederösterreicher.<br />
Klaus hat später auch an sein gespanntes Verhältnis zu Hartmann seit<br />
dem Sparbudget 1962 erinnert, der 1964 trotz der Bitte des neuen<br />
Bundeskanzlers, er möge im Kabinett bleiben, zurücktrat: „So habe<br />
ich etwa mit Landwirtschaftsminister Dr. Hartmann seit damals nie<br />
mehr einen menschlichen herzlichen Kontakt gehabt ...“.<br />
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