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Hans Spatzenegger - Lechner-Forschungsgesellschaft

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0749 Klaus Kern neu:Layout 1 06.08.2010 16:58 Uhr Seite 121<br />

Klaus: Ja, der hat da draußen in Südbayern sein Logis gehabt und<br />

den haben wir da hereingebracht. Das war ein wunderbarer Abend.<br />

Aber ein wenig geknistert hat es. Es war ja so eine Katakombenveranstaltung<br />

im Atelier Bäumer oben auf der Festung.<br />

Sie haben den Namen Grasmayr genannt. Dessen Sohn Nikolaus war<br />

ja der Leiter der Widerstandsbewegung O6 in Salzburg. Haben Sie da<br />

irgendetwas in der Kriegszeit von einem Widerstand in Salzburg bemerkt?<br />

Klaus: Nein, eigentlich nicht. Ich bin da eigentlich mehr so meine eigenen<br />

Wege gegangen. Einmal habe ich da irgendwo in Bayern Sonette<br />

von Reinhold Schneider jemandem gegeben, dem ich hätte irgendwie<br />

erklären sollen, wie das „Ende“ ausschauen wird. Dem habe ich gesagt:<br />

„Lesen Sie, bitte, diese Sonette, dann werden Sie genau wissen,<br />

wie der Krieg ausgeht.“ Und das war zufällig die Verlobte eines SS-<br />

Mannes in München, und der hat mich dann sofort bei der Wehrkreisverwaltung<br />

angezeigt. Ich bin dann, Gott sei Dank, an den<br />

Generalintendanten Dr. Fols geraten. Das war so ein richtiger kulturerfüllter<br />

Münchner, der viel mehr für Kultur, Dichtung und Musik als<br />

für die Wehrkreisverwaltung übrig hatte. Der hat mich geholt und gesagt:<br />

„Schauen Sie, das liegt jetzt gegen Sie vor. Ich muss der Gestapo<br />

berichten. Nun ja“, sagte er, „haben Sie nicht irgendwas so im Sinne<br />

des großdeutschen Gedankens getan?“ Da sagte ich: „Ich war da in der<br />

deutschen Studentenschaft, vom Grenzland kommend, von der kärntnerisch-italienischen<br />

Grenze, da war ich Leiter des Amtes für Grenzund<br />

Auslandsdeutschtum.“ „Ja,“ sagte er, „das genügt mir eigentlich.<br />

Ich werde schon einen Bericht geben und Sie können beruhigt sein.“<br />

Zum Glück habe ich nie mehr etwas gehört, es ist gut ausgegangen.<br />

Sie haben im März 1934 promoviert. Und es waren im Februar diese<br />

bürgerkriegsartigen Zustände in Wien. Haben Sie da irgendwas mitbekommen<br />

- Sie waren doch in der Hochschule politisch tätig? Oder<br />

waren Sie gerade mit dem Endstadium ihres Studiums beschäftigt?<br />

Klaus: Genau das. Ich habe am 20. März 1934 promoviert und<br />

121

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