Hans Spatzenegger - Lechner-Forschungsgesellschaft
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0749 Klaus Kern neu:Layout 1 06.08.2010 16:58 Uhr Seite 147<br />
Franz Schausberger<br />
Josef Klaus wird Landeshauptmann<br />
Das Wahlergebnis der Landtagswahl brachte für die ÖVP den<br />
schmerzlichen Verlust eines Regierungssitzes in der Salzburger Landesregierung.<br />
Bisher waren neben Landeshauptmann Josef Rehrl,<br />
der dem Bauernbund angehörte, noch Landeshauptmann-Stellvertreter<br />
Dr. Schemel (ÖAAB) und Landesrat Bartlmä Hasenauer (Bauernbund)<br />
in der Regierung vertreten. Der Verlust eines<br />
Regierungssitzes löste nun in der Salzburger ÖVP eine Krise eines<br />
Ausmaßes aus, wie es wohl seither nicht mehr zu verzeichnen war.<br />
Dr. Schemel schied – das war unbestritten – aus Altersgründen (er<br />
war bereits 69 Jahre alt) aus der Regierung aus.<br />
Der ÖAAB gab sich zwar mit der Position des Landtagspräsidenten<br />
(Franz Hell) zufrieden, wollte aber dafür doch entscheidend bei der<br />
Nominierung der übrigen Regierungsmitglieder mitreden. Dem Wirtschaftsbund<br />
war 1947 bei der Bestellung Josef Rehrls zum Landeshauptmann<br />
zugesichert worden, nach der Landtagswahl ein<br />
Regierungsmitglied stellen zu können, gleich wie die Wahlen ausgingen.<br />
Nachdem der Wirtschaftsbund seit 1945 hingehalten worden<br />
war, wollte er diesmal keinesfalls auf eine Nominierung verzichten.<br />
Dazu kam noch, dass eigentlich quer durch die Bünde – mit Ausnahme<br />
vielleicht des Bauernbundes – eine gewisse Unzufriedenheit<br />
mit Josef Rehrl bestand. „Gegen ihn sprach sein mangelndes Format;<br />
er zehrte weitgehend vom Ruhm seines Bruders Franz Rehrl …<br />
Obendrein wurde Josef Rehrl in ÖVP-Kreisen seine mangelnde<br />
Durchsetzungsfähigkeit gegenüber den Sozialisten vorgeworfen.“ 1<br />
Besonders aber wurde dem Landeshauptmann von manchen Kreisen<br />
das Vorgehen bei der Erstellung der Kandidatenliste für die Landtagswahl<br />
übelgenommen. Schon bei der Aufstellung von jungen Kandidaten<br />
hatte es sich gezeigt, dass offenbar ein bestimmter Kreis der<br />
Parteiführung um Landeshauptmann Rehrl nicht gewillt war, dem<br />
Wunsch nach Verjüngung Rechnung zu tragen, und nur durch die<br />
konsequente Haltung des Tennengauer Bezirksparteiobmannes Dr.<br />
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