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Hans Spatzenegger - Lechner-Forschungsgesellschaft

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0749 Klaus Kern neu:Layout 1 06.08.2010 16:58 Uhr Seite 129<br />

Dem wichtigen Projekt des Festspielhaus-Neubaus hat doch die SPÖ<br />

nur zugestimmt, wenn auch der Wohnbau-Etat namhaft erhöht wird.<br />

Klaus: Das ist mir nicht mehr so recht in Erinnerung. Ich weiß nur,<br />

dass bei all den Schwierigkeiten, die man mir gemacht hat, dieses<br />

Argument vielleicht am Schmerzlichsten war, dass man gesagt hat,<br />

wir müssen zuerst die Wohnungsnot beseitigen, dann können wir erst<br />

ein Festspielhaus bauen. Ich habe aber schon immer eine gewisse<br />

Ganzheitsschau gehabt: ich habe gesagt, bitte eines ergibt das andere.<br />

Wenn wir das Festspielhaus bauen, dann werden wir mehr<br />

Fremde ins Land bekommen, und wenn wir mehr Geld haben, werden<br />

wir mehr dem Wohnungsbau zuwenden. Wenn wir aber sagen,<br />

erst bis der letzte Wohnungssuchende eine Wohnung hat, dann werden<br />

wir weder ein Festspielhaus noch Schulen und Spitalsbauten<br />

haben, sondern eben auch in eine Sackgasse geraten, die dem Land<br />

nur schadet und nicht nützt.<br />

Es wird immer gesagt, dass Ihnen diese Durchsetzung des Großen<br />

Festspielhausbaues ein Mandat bei den Wahlen gekostet hat.<br />

Klaus: Ich glaube, ja. Aber der Rückgang der Stimmen waren nur<br />

zwei bis dreihundert. Also ich habe viel mehr erwartet. Denn die Propaganda<br />

vor allem von der Freiheitlichen Partei war gegenläufig.<br />

Der Abgeordnete Manfred Krüttner hat in der Öffentlichkeit und im<br />

Landtag gerufen: „Fahren Sie ab mit dem Festspielhaus!“ Das war<br />

aber schon im Bau! Also wie immer in Österreich, - bitte, denken<br />

Sie an die UNIDO, an die Bauten bei der UNO-City in Wien, denken<br />

Sie an Zwentendorf, denken Sie an das Kongresszentrum - wenn<br />

etwas Großes ansteht, dann gibt es sofort einmal eine Mehrheit, die<br />

sagt, wozu brauchen wir das und das wird uns ins Unglück bringen.<br />

Aber ich glaube, dass ich also damals mit Recht fest geblieben bin.<br />

Zu dieser, nennen wir es einmal Stimmungsmache, gehörte weiters,<br />

dass ja der Bau dann wesentlich mehr gekostet hat als ursprünglich<br />

veranlagt: von 60 Mio. schließlich an die 210 Mio. Schilling; doch<br />

eine eklatante Steigerung!<br />

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