Hans Spatzenegger - Lechner-Forschungsgesellschaft

0749 Klaus Kern neu:Layout 1 06.08.2010 16:58 Uhr Seite 193
Getue meiner Parteifreunde, der Zulauf hielt sich ebenso in Grenzen
wie der Beifall. Beim Verabschieden ließ Klaus seinen Pessimismus
erkennen. Es war ihm offenbar klar, dass die Wahl schiefgehen
würde. Aber er mimte die Gelassenheit, die er nach seinem Rückzug
aus der Politik tatsächlich ausstrahlte.
Ende der 1970er Jahre hatte ich meine letzten Arbeitsbegegnungen mit
dem Altkanzler Klaus. Er war wie ehedem vital, schwungvoll, an allem
und jedem interessiert, präzis, eloquent. Hundertprozentig eben.
Vorwiegend ging es um die Publizierung seiner Festspielrede 1978 in
der Schriftenreihe des Landespressebüros. Dazu war sein Originalmanuskript
nötig. Er hatte das Redemanuskript bis zum letzten Augenblick
handschriftlich ergänzt und korrigiert, weshalb die Reinschrift
zeitlich nicht mehr möglich war. Klaus gab es wegen der
„Kritzeleien“, wie er sagte, ungern aus der Hand, letztlich überließ er
mir das Manuskript aber sogar mit Zueignung. Das sozusagen gequälte
Papier ist auch ein Zeugnis für den Klaus´schen Perfektionismus.
V.l. der Leiter des Landespressebüros Eberhard Zwink mit Landeshauptmann
Wilfried Haslauer und dem früheren Landeshauptmann
Josef Klaus bei der Übergabe der in der Schriftenreihe des Landespressebüros
erschienenen Dokumentation von Klaus‘ Festspielrede
1978 „Salzburger Weltoffenheit“
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