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LITURGIE 18./19. Mai 2013 / Nr. 20<br />

Frohe Botschaft<br />

Pfingsten<br />

Erste Lesung<br />

Apg 2,1-11<br />

Als der Pfingsttag gekommen war,<br />

befanden sich alle am gleichen Ort.<br />

Da kam plötzlich vom Himmel her<br />

ein Brausen, wie wenn ein heftiger<br />

Sturm daherfährt, und erfüllte das<br />

ganze Haus, in dem sie waren.<br />

Und es erschienen ihnen Zungen<br />

wie von Feuer, die sich verteilten;<br />

auf jeden von ihnen ließ sich eine<br />

nieder. Alle wurden mit dem Heiligen<br />

Geist erfüllt und begannen, in<br />

fremden Sprachen zu reden, wie es<br />

der Geist ihnen eingab.<br />

In Jerusalem aber wohnten Juden,<br />

fromme Männer aus allen Völkern<br />

unter dem Himmel. Als sich das<br />

Getöse erhob, strömte die Menge<br />

zusammen und war ganz bestürzt;<br />

denn jeder hörte sie in seiner Sprache<br />

reden. Sie gerieten außer sich<br />

vor Staunen und sagten:<br />

Sind das nicht alles Galiläer, die hier<br />

reden? Wieso kann sie jeder von uns<br />

in seiner Muttersprache hören:<br />

Parther, Meder und Elamiter, Bewohner<br />

von Mesopotamien, Judäa<br />

und Kappadozien, von Pontus und<br />

der Provinz Asien, von Phrygien<br />

und Pamphylien, von Ägypten und<br />

dem Gebiet Líbyens nach Zyréne<br />

hin, auch die Römer, die sich hier<br />

aufhalten, Juden und Proselyten,<br />

Kreter und Áraber, wir hören sie in<br />

unseren Sprachen Gottes große Taten<br />

verkünden.<br />

Zweite Lesung<br />

1 Kor 12,3b-7.12-1<br />

Schwestern und Brüder!<br />

Keiner kann sagen: Jesus ist der<br />

Herr!, wenn er nicht aus dem Heiligen<br />

Geist redet.<br />

Es gibt verschiedene Gnadengaben,<br />

aber nur den einen Geist. Es gibt<br />

verschiedene Dienste, aber nur den<br />

einen Herrn. Es gibt verschiedene<br />

Kräfte, die wirken, aber nur den einen<br />

Gott: Er bewirkt alles in allen.<br />

Jedem aber wird die Offenbarung<br />

des Geistes geschenkt, damit sie anderen<br />

nützt.<br />

Denn wie der Leib eine Einheit ist,<br />

doch viele Glieder hat, alle Glieder<br />

des Leibes aber, obgleich es viele<br />

sind, einen einzigen Leib bilden: so<br />

ist es auch mit Christus. Durch den<br />

einen Geist wurden wir in der Taufe<br />

alle in einen einzigen Leib aufgenommen,<br />

Juden und Griechen,<br />

Sklaven und Freie; und alle wurden<br />

wir mit dem einen Geist getränkt.<br />

Evangelium<br />

Joh 20,19-23<br />

Lesejahr C<br />

Am Abend des ersten Tages der Woche,<br />

als die Jünger aus Furcht vor<br />

den Juden die Türen verschlossen<br />

hatten, kam Jesus, trat in ihre Mitte<br />

und sagte zu ihnen: Friede sei mit<br />

euch!<br />

Nach diesen Worten zeigte er ihnen<br />

seine Hände und seine Seite. Da<br />

freuten sich die Jünger, dass sie den<br />

Herrn sahen.<br />

Jesus sagte noch einmal zu ihnen:<br />

Friede sei mit euch! Wie mich der<br />

Vater gesandt hat, so sende ich<br />

euch.<br />

Nachdem er das gesagt hatte, hauchte<br />

er sie an und sprach zu ihnen:<br />

Empfangt den Heiligen Geist! Wem<br />

ihr die Sünden vergebt, dem sind sie<br />

vergeben; wem ihr die Vergebung<br />

verweigert, dem ist sie verweigert.<br />

55 Meter hoch schwebt in der Kuppel<br />

des Fuldaer Doms eine Taube als Sinnbild<br />

des Heiligen Geists. Vier neugierige<br />

Engel spähen herunter. Foto: KNA<br />

Gedanken zum Sonntag<br />

Liebe zur Kirche, so wie sie ist<br />

Zum Evangelium – von Direktor Nikolaus Maier<br />

Noch einmal<br />

führt uns das<br />

Evangelium<br />

des Pfingstsonntags<br />

zum<br />

Abend des<br />

Ostertages. So<br />

schließt sich<br />

auch in den<br />

Texten der Liturgie der österliche Festkreis.<br />

Die Begegnung der Jünger mit<br />

dem Auferstanden am Osterabend<br />

beginnt mit dem Friedensgruß. Seine<br />

erste Gabe ist der Friede. Der Friede,<br />

von dem uns der Herr im Johannesevangelium<br />

sagt, dass ihn die Welt<br />

nicht geben kann (vgl. Joh 14,27).<br />

Dieser Friede ist die Frucht der<br />

am Kreuz geschehenen Versöhnung<br />

des Menschen mit Gott. Die Wiederholung<br />

des Friedensgrußes vor<br />

der Sendung der Jünger, in der Kraft<br />

des Heiligen Geistes Sünden zu vergeben,<br />

zeigt es uns. Die Vergebung<br />

wird dem einzelnen geschenkt, wenn<br />

ihm die dazu beauftragten Diener<br />

der Kirche die Vergebung im Sakrament<br />

der heiligen Beichte zusprechen.<br />

Dass Christus unser Friede ist,<br />

wie der heilige Apostel Paulus in seinem<br />

Brief an die Epheser (vgl. 2,14)<br />

schreiben kann, ist hier geschenkte<br />

Wirklichkeit des Glaubens.<br />

Im Tagesgebet der heiligen Messe<br />

am Pfingstfest beten wir: „Allmächtiger<br />

Gott, was deine Liebe am Anfang<br />

der Kirche gewirkt hat, das wirke sie<br />

auch heute in den Herzen aller, die an<br />

dich glauben.“ Das ist auch die Bitte<br />

um den vom Auferstandenen in der<br />

Kraft des Heiligen Geistes gewirkten<br />

Frieden in seiner Kirche.<br />

Der Heilige Geist will ja nichts anderes,<br />

als uns unaufhörlich die Liebe<br />

des Vaters bezeugen und in uns als<br />

Antwort darauf die Liebe erwecken,<br />

die durch den Heiligen Geist in unsere<br />

Herzen ausgegossen ist (vgl. Röm<br />

5,5), auch die Liebe zur Kirche, die<br />

wir an Pfingsten, ihrem Geburtstag,<br />

in den Blick nehmen müssen:<br />

Nicht die Liebe zu einer nur in der<br />

Vorstellung existierenden Ideal- und<br />

Wunschkirche, nicht zu einer ausgedachten<br />

Kirche der Vergangenheit,<br />

in der alles besser war, oder zu einer<br />

zukünftigen, in der alles besser sein<br />

wird, sondern zur Kirche Jesu Christi<br />

an diesem Pfingstfest 2013, mit diesem<br />

Papst, mit diesen Priestern und<br />

diesen Gläubigen. Zur Kirche mit<br />

ihren gegenwärtigen Stärken und<br />

Schwächen, Freuden und Sorgen.<br />

Ausgedachte Kirchenbilder werden<br />

immer zu Unzufriedenheit und<br />

damit zu Unfrieden in der Kirche<br />

führen, wie auch das Traumbild eines<br />

Lebens das Herz nur unzufrieden<br />

und friedlos machen kann. Der heilige<br />

Kirchenvater Augustinus bringt<br />

es uns in Erinnerung: „In dem Maß,<br />

wie einer die Kirche Christi liebt,<br />

hat er den Heiligen Geist“ (Ioan. Ev.<br />

tract. 32, 8 [PL 35, 1646]).<br />

Das rechte Bild der Kirche gibt<br />

uns das Pfingstfest selber vor: Die<br />

betende Gemeinschaft der Jünger<br />

zusammen mit Maria, der Mutter<br />

Jesu, die einmütig die großen Taten<br />

Gottes verkünden und seinen Sohn<br />

als den Herrn bezeugen. Pfingsten<br />

zeigt uns die Kirche als Werk des<br />

Heiligen Geistes und damit der Liebe<br />

Gottes. Als solche will die Kirche<br />

von uns geliebt werden, sollen wir<br />

Freude an ihr haben und daran, zu<br />

ihr zu gehören und in ihr Gott und<br />

den Menschen dienen zu dürfen.

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