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DIE SPIRITUELLE SEITE 18./19. Mai 2013 / Nr. 20<br />
WORTE DER HEILIGEN:<br />
MARIA MAGDALENA VON PAZZI<br />
Innige<br />
Liebe<br />
zu Gott<br />
Heilige der Woche<br />
Maria Magdalena von Pazzi<br />
geboren: 2.April 1566 in Florenz<br />
gestorben: 25. Mai 1607 daselbst<br />
heiliggesprochen: 1669<br />
Gedenktag: 25. Mai<br />
Katharina von Pazzi war die Tochter eines Adeligen<br />
in Florenz. Mit 16 Jahren trat sie in das dortige<br />
Karmelitenkloster Santa Maria degli Angeli ein und<br />
nannte sich Maria Magdalena.<br />
Ihr Leben war von einer tiefen Leidensmystik geprägt.<br />
Fünf Jahre lang erfuhr sie körperliche und<br />
seelische Schmerzen. Ihre Visionen von Christus<br />
wurden in fünf Büchern von den Mitschwestern<br />
aufgezeichnet. Von ihr selbst verfasst sind vor allem<br />
Briefe und Gebete erhalten.<br />
red<br />
Das erste und wichtigste Gebot ist nach Jesus<br />
(Mt 22,38) das Gebot der Gottesliebe. Die<br />
Heilige Maria Magdalena von Pazzi gibt in<br />
den Niederschriften über ihre Offenbarungen<br />
und Prüfungen Hinweise, wie dieses<br />
Gebot, dem Jesus die Nächstenliebe zur Seite<br />
stellt, verwirklicht werden kann.<br />
Die Heilige erklärt, was für sie Zeichen und<br />
Taten der Gottesliebe sind: „Für Gott alles<br />
Gute wollen; ihm Ruhm und Ehre geben,<br />
die ihm für alle Zeiten zukommen.<br />
Seine göttlichen Merkmale lieben und an<br />
ihnen Gefallen finden: das heißt an seiner Macht,<br />
Weisheit, Güte und unbegrenzten Liebe, mit der<br />
er sich selbst und seine Geschöpfe liebt.<br />
Sich freuen über die wechselseitigen Beziehungen<br />
der drei göttlichen Personen untereinander.<br />
Sich darüber freuen, dass Gott so groß und<br />
unendlich ist, dass er von den Geschöpfen<br />
nicht erfasst werden kann.<br />
Sich freuen über die unendliche Liebe, mit<br />
Maria Magdalena finde ich gut …<br />
der Gott sich selbst liebt, sich geliebt hat und<br />
in Ewigkeit lieben wird, und daran Gefallen<br />
haben, dass alle Geschöpfe und seligen Geister<br />
ihn nicht hinreichend lieben können, wie er es<br />
geliebt zu werden verdient. Und seiner Majestät<br />
zu danken für die Liebe, mit der er sich selbst<br />
unendlich liebt.<br />
Sich freuen über all die Schätze und unendlichen<br />
Gnaden, die der Ewige Vater dem menschgewordenen<br />
Wort mitgeteilt hat, wie über die<br />
Gnaden, die er hatte, Wunder zu wirken und die<br />
Herzen der Geschöpfe an sich zu ziehen.<br />
Sich darüber freuen, dass der Ewige Vater<br />
uns Geschöpfe dem menschgewordenen Wort<br />
zum Erbe gegeben hat, und darüber, dass es<br />
nun solch ein Erbe besitzt, und am Gefallen,<br />
das er an den Seelen der Gerechten hat.<br />
Sich freuen an den Seelen, die das menschgewordene<br />
Wort zur Jungfräulichkeit geführt<br />
hat und immer noch führt und dafür danken.“<br />
Weiter empfiehlt Maria Magdalena als<br />
Ausdruck der Liebe zum Schöpfer: „Sich selbst<br />
Gebet<br />
Gott darbringen zum Dank für allen Ruhm,<br />
alle Ehre und Seligkeit, die er besitzt und zum<br />
Dank für alle Gaben und Gnaden, die er allen<br />
Geschöpfen mitgeteilt hat.<br />
Zum Herrn sagen: Wenn ich könnte, würde<br />
ich dir allen Ruhm, alle Ehre und alles Lob<br />
geben, das in der Gegenwart alle seligen Geister<br />
im Himmel zusammen und alle Gerechten auf<br />
der Erde dir geben könnten, aber weil ich es<br />
nicht kann, nimm meine gute Gesinnung dir<br />
gegenüber an! Dieser Akt soll mit innigstem<br />
Empfinden vollzogen werden.<br />
Sich Gott darbringen und für sich alle Vollkommenheit<br />
wünschen, an der er sein Gefallen<br />
hat und wie er sie will.<br />
Den Willen dahin neigen, die Geschöpfe zu<br />
lieben, nur weil Gott sie liebt. Und sich freuen<br />
an der Liebe, die er zu ihnen trägt, und an der<br />
Vollkommenheit, die er ihnen mitteilt.“<br />
Abt em. Emmeram Kränkl;<br />
Fotos: Joaquim Alves Gaspar/CC-BY-SA 3.0, KNA<br />
Zum Buch von Altabt Kränkl,<br />
„Worte der Heiligen“<br />
von Maria Magdalena<br />
„Ich danke Gott für das Geschenk dieser<br />
Heiligen, der sich jede Generation<br />
besonders nahe fühlen kann dank<br />
ihrer Gabe, eine leidenschaftliche<br />
Liebe zu Christus und zur Kirche zu<br />
vermitteln ... Wie sie zu Lebzeiten<br />
mit aller Kraft die Glocken läutete<br />
und ihre Mitschwestern mit dem Ruf<br />
anspornte: ‚Kommt, um die Liebe zu<br />
lieben!‘, so möge die große Mystikerin<br />
auch heute noch ... ihre Stimme<br />
in der ganzen Kirche hören lassen<br />
und die Botschaft der Liebe Gottes zu<br />
jedem Menschen verkünden.“<br />
Papst em. Benedikt XVI. in einem<br />
Schreiben vom 29. April 2007 zum<br />
400. Todestag der Heiligen<br />
Komm, Heiliger Geist!<br />
Es komme die Vereinigung mit dem Vater<br />
und das Wohlgefallen des Wortes.<br />
Du, Geist der Wahrheit, bist der Lohn der Heiligen,<br />
die Erquickung der Seelen, das Licht in der Finsternis,<br />
der Reichtum der Armen, der Schatz der Liebenden,<br />
die Sättigung der Hungernden, der Trost der Fremden.<br />
Schließlich bist du es, in dem alle Schätze enthalten sind.<br />
Du kamst auf Maria herab und bewirktest,<br />
dass das Wort Fleisch annahm.<br />
Wirke in uns durch die Gnade,<br />
was du in jener durch Natur und Gnade geschaff en hast.<br />
Komm, du Nahrung aller reinen Gedanken, du Quell aller Güte,<br />
du höchste Reinheit.<br />
Komm und nimm alles von uns weg,<br />
was uns hindert, in dich aufgenommen zu werden.