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18./19. Mai 2013 / Nr. 20 LEBEN AUS DEM GLAUBEN<br />
Jahr des Glaubens<br />
Kurzkatechese von Bischof em. Franz Kamphaus, Limburg<br />
Im „Jahr des Glaubens“<br />
hat Papst Benedikt XVI.<br />
die Bischöfe in aller<br />
Welt aufgerufen,<br />
Katechesen zu den<br />
wesentlichen Inhalten<br />
unseres Glaubens zu<br />
geben. Wir haben<br />
Bischöfe aus dem<br />
gesamten deutschen<br />
Sprachraum eingeladen,<br />
unseren Lesern ein<br />
Bekenntnis ihres<br />
Glaubens zu schenken.<br />
32. Ich glaube, dass Jesus aufgefahren<br />
ist in den Himmel<br />
„Ich beschwöre euch, bleibt der Erde treu und glaubt<br />
denen nicht, welche euch von überirdischen Hoffnungen<br />
reden. Giftmischer sind es, ob sie es wissen oder<br />
nicht. Verächter des Lebens …“ Friedrich Nietzsche<br />
hat uns Christen dieses Wort ins Stammbuch geschrieben.<br />
Zeigt die Himmelfahrt Christi nicht in eine ganz<br />
andere Richtung? Hat Jesus sich aus dem Staub gemacht?<br />
Er hat den Staub der Erde geschluckt, ohne<br />
selbst zu Staub zu werden. Er ist den Kalamitäten des<br />
Lebens nicht ausgewichen; die hat er vielmehr am eigenen<br />
Leib zu spüren bekommen. Er hat das Kreuz des<br />
Lebens bis zum bitteren Ende getragen: „Hinabgestiegen<br />
in das Reich des Todes …“<br />
An der Seite Gottes<br />
So tief ist er heruntergekommen. Eine Treue zur<br />
Erde, die bis zum Letzten geht. Gott hat ihn auferweckt<br />
und erhöht zu seiner Rechten.<br />
Die Himmelfahrt Christi ist die<br />
Konsequenz seiner Auferstehung,<br />
die andere Seite von Ostern. Ostern<br />
heißt: Jesus lebt, und er ist erhöht<br />
zur Rechten Gottes. Mit ihm<br />
hat unsere Menschennatur und<br />
die Schöpfung Platz an der<br />
Seite Gottes.<br />
Darum können<br />
und dürfen Chris-<br />
ten die Erde nicht zum Teufel gehen lassen. Gott<br />
hat sie sich zu eigen gemacht. Christen dürfen sich<br />
in der Treue zur Erde von niemandem übertreffen<br />
lassen.<br />
Der Erde treu bleiben<br />
„Ihr Männer von Galiläa“, heißt es in der Apostelgeschichte,<br />
„was steht ihr da und schaut zum<br />
Himmel empor?“ (1,11). Schaut nach vorn, geht<br />
hin in alle Welt „bis an die Grenzen der Erde“ (1,8).<br />
Mit anderen Worten: „Bleibt der Erde treu!“ Das ist<br />
der Auftrag von Christi Himmelfahrt. Man kann<br />
nicht Christ sein auf Kosten der Erde.<br />
Die Frage ist heute nicht nur, ob Christen von<br />
ihrem Glauben her der Erde treu bleiben können.<br />
Die Frage ist heute, ob man der Erde treu bleiben<br />
kann, wenn man dem Himmel die Treue aufkündigt.<br />
Ohne den Himmel über uns gerät die Erde<br />
ins Wanken. Wer sich vom Himmel verabschiedet,<br />
bekommt mit der Erde Probleme. Das erleben wir<br />
heute an allen Ecken und Enden.<br />
Auf dem Frankfurter Flughafen las ich an einer<br />
Baustelle: „Damit der Himmel offen bleibt, haben<br />
wir auf der Erde alle Hände voll zu tun …“ Das<br />
könnte ein Leitwort für unseren Dienst als<br />
Christen sein. Wer den Himmel ernst nimmt,<br />
wird für die Erde tauglich und bleibt ihr<br />
treu.<br />
Fotos: Fotolia, KNA<br />
Franz Kamphaus,<br />
emeritierter Bischof von<br />
Limburg<br />
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Redaktion<br />
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