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18./19. Mai 2013 / Nr. 20 LITURGIE<br />

Gebet der Woche<br />

Man halte sich an das Wort der Schrift:<br />

Jedem wurde soviel zugeteilt,<br />

wie er nötig hatte.<br />

Damit sagen wir nicht,<br />

dass jemand wegen seines Ansehens<br />

bevorzugt werden soll, was ferne sei.<br />

Wohl aber nehme man<br />

Rücksicht auf Schwächen.<br />

Wer weniger braucht,<br />

danke Gott und sei nicht traurig.<br />

Wer mehr braucht,<br />

werde demütig wegen seiner Schwäche<br />

und nicht überheblich wegen der<br />

ihm erwiesenen Barmherzigkeit.<br />

So werden alle Glieder der Gemeinschaft im Frieden sein.<br />

aus der Regel des heiligen Benedikt<br />

Glaube im Alltag<br />

von Altabt Odilo Lechner OSB<br />

Schriftlesungen und liturgische Hinweise für die kommende Woche<br />

Psalterium: 3. Woche / StB/LH III, StB-Lektionar I/5<br />

Sonntag – 19. Mai, Pfingsten<br />

Messe (= M) am Pfingsttag, Gl, Sequenz,<br />

Cr, Prf Pfingsten, in den Hg<br />

I-III eig Einschub, eig Einleitung zum<br />

Friedensgebet, feierl. Schlusssegen,<br />

Entlassungsruf (rot); 1. Les: Apg 2,1-11,<br />

2. Les: 1 Kor 12,3b-7.12-13 oder Röm 8,8-<br />

17, Sequenz „Veni Sancte Spiritus“, Ev: Joh<br />

20,19-23 oder Joh 14,15-16.23b-26<br />

Montag – 20. Mai<br />

M vom Pfingstmontag (rot); es kann die<br />

M von Pfingsten oder eine Votivmesse<br />

vom Heiligen Geist mit den jeweiligen<br />

Perikopen werden oder die folg. M vom<br />

Pfingstmontag, Gl, Sequenz, Prf So VIII,<br />

feierl. Schlusssegen oder Wettersegen;<br />

1. Les: Apg 19,1b-6a od. Joël 3,1-5, 2. Les:<br />

Röm 8,14-17, Ev: Joh 3,16-21<br />

Dienstag – 21. Mai,<br />

hl. Hermann Josef, Ordenspriester; hl.<br />

Christophorus Magallanes, Priester<br />

und Gefährten, Märtyrer in Mexiko<br />

M vom Tag (grün); Les: Sir 2,1-11, Ev:<br />

Mk 9,30-37; M vom hl. Hermann Josef<br />

(weiß); Les und Ev vom Tag oder AuswL;<br />

Woche der Kirche<br />

M vom hl. Christophorus und Gefährten<br />

(rot); Les und Ev vom Tag oder AuswL<br />

Mittwoch – 22. Mai,<br />

hl. Rita von Cascia, Ordensfrau<br />

M vom Tag (grün); Les: Sir 4,11-19, Ev: Mk<br />

9,38-40; M von der hl. Rita (weiß); Les<br />

und Ev vom Tag oder AuswL<br />

Donnerstag – 23. Mai<br />

M vom Tag (grün); Les: Sir 5,1-8, Ev: Mk<br />

9,41-50<br />

Freitag – 24. Mai<br />

M vom Tag (grün); Les: Sir 6,5-17, Ev: Mk<br />

10,1-12<br />

Samstag – 25. Mai,<br />

hl. Beda, Kirchenlehrer; hl. Gregor VII.,<br />

Papst; hl. Maria Magdalena von Pazzi,<br />

Ordensfrau; Marien-Samstag<br />

M vom Tag (grün); Les: Sir 17,1-4.6-15, Ev:<br />

Mk 10,13-16; M vom hl. Beda (weiß); Les<br />

und Ev vom Tag oder AuswL; M vom hl.<br />

Gregor (weiß); Les und Ev vom Tag oder<br />

AuswL; M von der hl. Maria Magdalena<br />

(weiß); Les und Ev vom Tag oder AuswL;<br />

Messe vom Marien-Sa, Prf Maria<br />

(weiß); L und Ev vom Tag oder AuswL<br />

Der überraschende und dann<br />

doch in aller Welt respektierte<br />

Amtsverzicht unseres<br />

bayerischen Papstes Benedikt XVI.<br />

hat die Erinnerung an den Rücktritt<br />

Coelestin V. vor mehr als 700 Jahren<br />

wieder wachgerufen. Da erinnere ich<br />

mich auch an das 1969 erschienene<br />

Buch „Das Abenteuer eines armen<br />

Christen“ von Ignazio Silone, der<br />

einst die italienische kommunistische<br />

Partei mitgegründet, aber sie<br />

um der Freiheit willen wieder verlassen<br />

hatte.<br />

Prophetische Gestalt<br />

des Franziskus<br />

Er schildert die Erwartungen, die<br />

mit der Berufung des armen einsamen<br />

Mönches auf den Papstthron<br />

verbunden waren. Es war die Erwartung<br />

eines neuen Zeitalters, des<br />

Zeitalters des Heiligen Geistes, das<br />

hundert Jahre zuvor von Joachim<br />

von Fiore angekündigt und durch<br />

die prophetische Gestalt des heiligen<br />

Franziskus versinnbildet war.<br />

Solch eine Sehnsucht nach einer<br />

neuen Gesellschaft, nach einer Verwandlung<br />

der Welt durch den Heiligen<br />

Geist, nach einem neuen Pfingsten<br />

ist immer wieder aufgebrochen,<br />

etwa auch beim Konzil vor fünfzig<br />

Jahren. Es ist die Verheißung schon<br />

des Ersten Testaments: „Ich schenke<br />

euch ein neues Herz und lege einen<br />

neuen Geist in euch“ (Ez 36,26).<br />

Hat nicht der Herr selber gerade in<br />

den Abschiedsreden<br />

diesen<br />

Geist<br />

verheißen? Und das Vertrauen auf<br />

das Wirken dieses Geistes lässt uns<br />

die Weisung des Herrn aufnehmen:<br />

„Euer Herz beunruhige sich nicht<br />

und verzage nicht“ (Joh 14,27).<br />

Der Geist wirkt<br />

durch alle Widersprüche<br />

Dieser Geist weckt immer wieder<br />

das Ungenügen an der Welt, wie sie<br />

ist, und die Sehnsucht nach dem<br />

Neuen. Er ist mehr als jede Institution,<br />

als jeder Papst, als jede Theologie.<br />

Aber er ist nicht jenseits des<br />

Irdischen, sondern ist wirksam und<br />

wirklich, hier und jetzt. Er ist nicht<br />

die bloße Bejahung des Bestehenden<br />

in der Welt, sondern die Liebe, die<br />

sie trägt und verändern will auf Vollendung<br />

hin.<br />

Er wirkt auch durch manches<br />

Verwirrende und Widersprüchliche<br />

in der Geschichte der Kirche. Silone<br />

erwähnt ein Relief des 18. Jahrhunderts,<br />

auf dem Coelestin V. vom<br />

himmlischen Lichtstrahl getroffen<br />

wird, auch als er die Tiara niederlegt.<br />

Der Geist wirkt durch alle Widersprüche<br />

der Geschichte hindurch<br />

und schafft Neues, wenn wir um ihn<br />

bitten. Wir haben ihn nicht in der<br />

Hand, aber er gibt sich in unsere<br />

Hände, wenn wir sie ihm öffnen.<br />

Odilo Lechner OSB

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