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ROM UND DIE WELT 18./19. Mai 2013 / Nr. 20<br />
Die Gebetsmeinung<br />
... des Papstes<br />
im Monat Mai<br />
Allgemeine Gebetsmeinung<br />
… für die Verantwortlichen in der<br />
Rechtspflege: um Integrität und<br />
Gewissenhaftigkeit.<br />
Missionsgebetsmeinung<br />
… dass Priesterseminare,<br />
insbesondere in den<br />
Missionskirchen,<br />
Priester nach dem<br />
Herzen Christi<br />
ausbilden, die<br />
sich ganz der<br />
Verkündigung<br />
des<br />
Evangeliums<br />
widmen.<br />
REISEPLÄNE<br />
Franziskus möchte<br />
Ägypten besuchen<br />
Im offenen Jeep fuhr Papst Franziskus nach dem Gottesdienst über den Petersplatz und grüßte die Gläubigen.<br />
HEILIGSPRECHUNG<br />
Mehr dazu bei Radio Vatikan:<br />
„Mut zur Glaubenstreue“<br />
Papst Franziskus erhebt 800 Märtyrer und zwei Ordensfrauen<br />
Foto: KNA<br />
ROM (KNA) – Der koptische Papst<br />
und Patriarch Tawadros II. hat Papst<br />
Franziskus zu einem Besuch nach<br />
Ägypten eingeladen. Franziskus habe<br />
zugesagt und wolle einen Termin suchen,<br />
berichtete Tawadros II. nach<br />
einem Treffen mit dem katholischen<br />
Kirchenoberhaupt. Papst Johannes<br />
Paul II. (1978 bis 2005) hatte im<br />
Jahr 2000 den Sinai besucht. Es war<br />
die bislang einzige Reise eines katholischen<br />
Papstes nach Ägypten.<br />
Tawadros II. war zu einem fünftägigen<br />
offiziellen Besuch in den Vatikan<br />
gekommen. Die letzte Visite<br />
eines koptischen Patriarchen liegt 40<br />
Jahre zurück. Tawadros II. nannte<br />
die Begegnung mit Franziskus „fantastisch“.<br />
Sie komme den Beziehungen<br />
zwischen den beiden Kirchen<br />
sehr zugute. Ökumenische Hoffnungen<br />
setzt er auf den von ihm mitinitiierten<br />
„Nationalen Rat Christlicher<br />
Kirchen“ in Ägypten. Dieser<br />
soll den Dialog untereinander und<br />
mit der muslimischen Mehrheit der<br />
ägyptischen Gesellschaft fördern.<br />
ROM (KNA) – Papst Franziskus<br />
hat bei seiner ersten Heiligsprechung<br />
am Sonntag 800 italienische<br />
Märtyrer und zwei lateinamerikanische<br />
Ordensfrauen zur Ehre<br />
der Altäre erhoben. Vor zehntausenden<br />
Gläubigen auf dem Petersplatz<br />
verwies er auf zahlreiche<br />
Christen, die auch heute Gewalt,<br />
Anfeindungen und Unverständnis<br />
ausgesetzt sind.<br />
„Gott gebe ihnen Mut zur Glaubenstreue<br />
und mache es ihnen möglich,<br />
Böses mit Gutem zu vergelten“,<br />
sagte der Papst während der mehrstündigen<br />
Zeremonie bei sonnigem<br />
Frühlingswetter in Rom. Er wandte<br />
sich gegen Gleichgültigkeit und Individualismus<br />
und rief zum Einsatz<br />
für Benachteiligte und Arme auf.<br />
Die im Jahr 1480 von den Osmanen<br />
im süditalienischen Otranto<br />
hingerichteten Märtyrer hätten sich<br />
geweigert, dem eigenen Glauben abzuschwören,<br />
sagte Franziskus. Diesen<br />
Mut hätten sie in einem Glauben<br />
gefunden, dessen Blick über die<br />
menschlichen Perspektiven und die<br />
Grenzen des irdischen Lebens hinausreiche.<br />
Zum Glaubenszeugnis gehöre<br />
freilich stets auch das „Zeugnis der<br />
Liebe, ohne das jedes Martyrium<br />
und jede Mission ihre christliche<br />
Prägung verlieren“. Bei der Eroberung<br />
von Otranto waren der Stadtbeauftragte<br />
Antonio Primaldo und<br />
800 Gefährten am 14. August 1480<br />
von den Osmanen enthauptet worden,<br />
weil sie den Übertritt zum Islam<br />
ablehnten.<br />
Italienisch und Spanisch<br />
Erstmals seit seinem Amtsantritt<br />
hielt Franziskus seine Predigt nicht<br />
nur auf Italienisch, sondern sprach<br />
mehrere Absätze auf Spanisch. Ausdrücklich<br />
würdigte er den Einsatz<br />
der kolumbianischen Ordensgründerin<br />
Laura di Santa Caterina da<br />
Siena Montoya y Upegui (1874 bis<br />
1949) für die Urbevölkerung. Die<br />
erste kolumbianische Heilige habe<br />
den Menschen Hoffnung gegeben<br />
und ihre Kultur respektiert. Sie habe<br />
den christlichen Glauben mit einer<br />
wirksamen Pädagogik gelebt und<br />
bezeugt.<br />
Die neue mexikanische Heilige<br />
Maria Guadalupe Garcia Zavala<br />
(1878 bis 1963) habe auf ein bequemes<br />
Leben verzichtet und sich<br />
in den Dienst der Armen gestellt.<br />
Dabei habe sie auch ihre Mitschwestern<br />
zur Liebe gegenüber den Armen<br />
angehalten. „Sie ist auf dem Boden<br />
des Krankenhauses vor den Kranken<br />
und Verlassenen niedergekniet,<br />
um sie durch ihr Mitgefühl zu begleiten“,<br />
unterstrich Franziskus. Ihr<br />
Beispiel fordere alle Gläubigen auf,<br />
sich nicht in die eigenen Probleme<br />
oder Interessen zu verschließen.<br />
Für den Gottesdienst wurden<br />
Reliquien der neuen Heiligen zum<br />
Papstaltar gebracht und dort ausgestellt.<br />
An der Fassade des Petersdoms<br />
hingen große Teppiche mit Darstellungen<br />
der Geehrten.