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Beim Metall- und<br />
Stahldistributor<br />
Klöckner & Co. SE ist<br />
Talentmanagement<br />
Chefsache.<br />
ternehmen umschaut.“ Ein Anreizsystem,<br />
von <strong>de</strong>r HR-Abteilung initiiert und<br />
gesteuert, ist in vielen Unternehmen ein<br />
probates Mittel, um weniger aktiven Führungskräften<br />
<strong>de</strong>n Geschmack fürs Talentmanagement<br />
zu versüßen.<br />
HR bil<strong>de</strong>t <strong>de</strong>n Rahmen<br />
Die Personalabteilung nimmt bei <strong>de</strong>r<br />
Befähigung von Führungskräften zum<br />
Talentmanagement eine vielseitige Position<br />
ein. Sie muss für das Coaching von<br />
Führungskräften und für die Personalbedarfsplanung<br />
sorgen. Sie muss Werkzeuge<br />
wie Software und Checklisten zur<br />
Verfügung stellen. HR organisiert, koordiniert,<br />
begleitet, bereitet vor und führt<br />
durch, ist für die Qualitätssicherung aller<br />
Maßnahmen zuständig und muss bei<br />
Bedarf nachrekrutieren und nachbesetzen.<br />
Dabei muss HR die Gesamtübersicht<br />
über das unternehmensweite Talentmanagement<br />
im Auge behalten. Nicole<br />
Gilbert ergänzt: „Ganz wichtig ist auch,<br />
dass die Personaler ihr Bereichs<strong>de</strong>nken<br />
aufbrechen, das in sehr vielen Unternehmen<br />
die Praxis bestimmt. Sonst können<br />
sie ihre ureigene Aufgabe nicht erfüllen:<br />
Die Personalplanung und damit die<br />
Versorgung <strong>de</strong>s Unternehmens mit <strong>de</strong>n<br />
passen<strong>de</strong>n Mitarbeitern und Talenten.“<br />
Thomas Faltin, Director bei Kienbaum<br />
Management Consultants ergänzt: „Es<br />
gibt nach wie vor Führungskräfte, die<br />
<strong>de</strong>n Nutzen von Talentmanagementprozessen<br />
falsch einschätzen und ihm<br />
<strong>de</strong>shalb eine geringe Be<strong>de</strong>utung beimessen.“<br />
Das hänge auch mit <strong>de</strong>m jeweiligen<br />
unternehmenskulturellen Reifegrad <strong>de</strong>r<br />
Firma zusammen. Deshalb zähle es zu<br />
<strong>de</strong>n ureigensten Aufgaben <strong>de</strong>r Personalabteilung,<br />
<strong>de</strong>n Führungskräften <strong>de</strong>ssen<br />
Nutzen aufzuzeigen, in<strong>de</strong>m sie das Thema<br />
stärker mit ökonomischen Aspekten<br />
verknüpfen und ihnen klarmachen, dass<br />
<strong>de</strong>r Unternehmenserfolg stark von <strong>de</strong>r<br />
© fotos: Klöckner & Co SE<br />
Professionalität <strong>de</strong>s Talentmanagements<br />
abhängig ist. Faltin aber beklagt: „Das<br />
ist nicht so einfach, weil Personaler in<br />
<strong>de</strong>r Regel die Sprache <strong>de</strong>s Business nur<br />
bedingt sprechen.“ Armin von Rohrscheidt,<br />
ehemals Personalchef von Zeiss<br />
Vision und jetzt als Berater in Sachen HR<br />
tätig, weiß aus seiner HR-Praxis: „Der<br />
Umfang <strong>de</strong>r Unterstützung von HR beim<br />
Talentmanagement hängt inkrementell<br />
mit <strong>de</strong>r Beantwortung grundsätzlicher<br />
Fragen wie ,Was macht eine Führungskraft?<br />
Wer wird Führungskraft? Wie ist<br />
<strong>de</strong>ren Rolle?‘ zusammen. Aber genau das<br />
kommt oft zu kurz!“<br />
Zalando: Rollen sind klar verteilt<br />
Beim Online-Schuhvermarkter Zalando<br />
beginnt Talentmanagement nicht erst auf<br />
<strong>de</strong>r Ebene <strong>de</strong>r Führungskräfte. Für Zalando-Personalchefin<br />
Frauke von Polier sind<br />
die Rollen klar aufgeteilt: „Wir als Personalabteilung<br />
haben eine direkte Verantwortung<br />
für das Talentmanagement. Wir<br />
stellen die Werkzeuge zur Verfügung,<br />
beispielsweise die Definition von Karrierewegen,<br />
Programme zur Unterstützung<br />
von Talentmanagement o<strong>de</strong>r zur bereichsübergreifen<strong>de</strong>n<br />
För<strong>de</strong>rung von Talenten<br />
und mehr. Die erfolgreiche Anwendung<br />
<strong>de</strong>r Tools und die persönliche Beziehung<br />
zu <strong>de</strong>n Talenten sollte auf je<strong>de</strong>n Fall durch<br />
die Führungskraft erfolgen.“<br />
In <strong>de</strong>m zurzeit etwa 1.000 Arbeitnehmer<br />
zählen<strong>de</strong>n Unternehmen ist je<strong>de</strong>r Mitarbeiter<br />
in seiner Abteilung ein Experte und<br />
daher auch Akteur <strong>de</strong>s internen Talentmanagements.<br />
Die Talente wer<strong>de</strong>n mittels<br />
Feedbackgespräch ausgewählt und<br />
von <strong>de</strong>r Führungskraft vorgeschlagen,<br />
müssen aber von einem Führungsgremium<br />
bestätigt wer<strong>de</strong>n. Führungskräfte, die<br />
kein Talentmanagement umsetzen und<br />
nicht unternehmerisch <strong>de</strong>nken, wer<strong>de</strong>n<br />
laut Personalchefin von Polier intensiv<br />
im Hinblick auf Führungsanfor<strong>de</strong>rungen<br />
gecoacht. Über Leistungs- und Potenzialmessungen<br />
stellt man sicher, dass die<br />
richtigen Mitarbeiter gefor<strong>de</strong>rt und geför<strong>de</strong>rt<br />
wer<strong>de</strong>n. Auch hier stehen die Personalreferenten<br />
in direktem Kontakt mit <strong>de</strong>n<br />
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Bei Fragen wen<strong>de</strong>n Sie sich bitte an kristina.en<strong>de</strong>rle@personalmagazin.<strong>de</strong>