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Minderheitsbericht U-Kommission - Der Wiener Psychiatrieskandal

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a.2 Fehlende Umsetzung des <strong>Wiener</strong> Psychiatrieplanes<br />

Vom ÖBIG, heute Teil der Gesundheit Österreich GmbH, wurde bereits 2002 eine Studie über die<br />

psychiatrische Versorgung im Auftrag der Stadt Wien erstellt. Diese Studie zeigte die zahlreichen<br />

Schwächen der psychiatrischen Versorgung in Wien auf und schlug konstruktive Maßnahmenpakete<br />

zur Behebung der Missstände vor.<br />

Auswahl an Kritikpunkten<br />

• Fehlende Dezentralisierung der <strong>Wiener</strong> Psychiatrie<br />

• Durchgängiger Mangel an SozialarbeiterInnen, Engpässe bei Ergo- und PhysiotherapeutInnen<br />

und FachärztInnen<br />

• Mangelnde Vernetzung zwischen stationären und ambulanten Versorgungseinrichtungen<br />

(ohne genügend SozialarbeiterInnen nicht realisierbar)<br />

• Keine Angaben über vorhandene Wohnplätze seitens des PSD (private Organisationen<br />

stellten ihre Daten sehr wohl zur Verfügung); mangelnde Differenzierung vorhandener<br />

Wohneinrichtungen<br />

• Mangelnde nachgehende Betreuung in Form von Hausbesuchen durch den PSD<br />

• Übernahme von der stationären in die ambulante Versorgung durch den PSD nicht ausreichend<br />

• Fehlende Vernetzung der Angebote, da ein(e) PsychiatriekoordinatorIn fehlt<br />

Nächste Schritte (lt ÖBIG-Bericht, S. 105)<br />

• Überprüfung und Ergänzung der Daten zum Ist-Stand der psychiatrischen Versorgung in<br />

Wien<br />

• Definition des Soll-Standes der psychiatrischen Versorgung in Wien auf Basis bundesweiter<br />

bzw. internationaler Leitlinien sowie durch systematische Einbindung von NutzerInnen<br />

und anderer relevanter AkteurInnen, sowohl hinsichtlich der Quantität als auch der Strukturierung<br />

der Angebote und der personellen Ausstattung<br />

• Durchführung eines Soll-Ist-Vergleiches und daraus Ableitung bzw. Konkretisierung bereits<br />

bestehender Versorgungsdefizite und der zukünftig zu erwartenden Entwicklungserfordernisse<br />

• Festlegung von Einzelzielen für die stufenweise Umsetzung dieser Entwicklungserfordernisse<br />

unter Berücksichtigung sozial- und gesundheitspolitischer Prioritäten<br />

• Erarbeitung von mittel- und langfristigen Maßnahmen und Umsetzungsschritten im zeitlichen<br />

Ablauf<br />

• Kalkulation der Kosten der Maßnahmen, die - unter der angegebenen Finanzierungsstruktur<br />

für die öffentliche Hand (Land bzw. Stadt Wien) - anfallen würden<br />

Anstatt die „Nächsten Schritte“ (Kosten der ÖBIG-Studie ca. 36.000 Euro; lt. Anfragebeantwortung<br />

vom 12.9.2008) in Angriff zu nehmen und konkrete Verbesserungsschritte zu setzen, begnügte<br />

sich die Stadt Wien damit, 2003 eine weitere, grafisch höchst ansprechende, jedoch in-<br />

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