Minderheitsbericht U-Kommission - Der Wiener Psychiatrieskandal
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Verbesserungen vorgenommen, nicht jedoch im Sinne einer notwendigen Generalsanierung. Bei<br />
einem weiteren Drittel gibt es nun – spät aber doch - Pläne, etwas zu tun:<br />
Schütz (26.9.08, S. 9) „Es ist eine Tatsache, dass im Otto-Wagner-Spital ein Drittel aller Gebäude<br />
generalsaniert ist. Ein weiteres Drittel ist auf einem Level saniert, der jetzt nicht vom vorigen<br />
Jahr ist, aber so, dass man damit sehr zufrieden sein kann. Es gibt ein weiteres Drittel, das sicher<br />
sanierungsbedürftig ist.“<br />
Aumayr (3.10.08, S. 6) „Wir haben in etwa ein Drittel der Flächen, die wir medizinisch nutzen,<br />
auf einem absoluten „state of the art“-Zustand. Wir haben ein Drittel, wo wir wesentliche funktionelle<br />
und auch komfortmäßige Verbesserungen durchgeführt haben. Allerdings nicht im Sinne<br />
einer Generalsanierung, das heißt, wo auch in kurzen Zeithorizonten wieder nächste Initiativen<br />
geschehen. Wir haben ein Drittel in etwa, wo wir ganz konkrete Pläne haben, etwas zu tun.“<br />
Bauliche Infrastruktur: Auf Zeit gespielt<br />
Leider offenbart sich bei den baulichen und infrastrukturellen Gegebenheiten am Psychiatrischen<br />
Zentrum - OWS einmal mehr: Gehandelt wird erst, wenn es schon fast zu spät ist. Aus Protokollen<br />
der kollegialen Führung, die der Opposition zur Verfügung gestellt wurden, geht hervor, dass der<br />
technische Direktor am OWS, Josef Aumayr, immer wieder (u.a. 7.1.2003; 17.2.2003; 13.1.2004;<br />
19.1.2004) die außerordentlich knappen Mittel für die laufenden Instandhaltungen kritisierte und<br />
immer wieder die Befürchtung äußerte, „dass ohne Budgetumschichtungen der technische Betrieb<br />
nicht gesichert werden kann“ (19.1.2004).<br />
<strong>Der</strong> Technische Direktor bestätigte speziell im Bereich der Unterbringung einen „deutlichen Nachholbedarf“<br />
(3.10.08, S. 6). Mängel wurden bereits ab 2003 immer wieder an die Führungsebene<br />
des OWS kommuniziert. Doch es wurde auf Zeit gespielt und fortschreitende Substanzverluste<br />
in Kauf genommen. Erst im Jahr 2008 wurde das wichtigste Projekt, die Teilsanierung des baufälligen<br />
Pavillons X, geplant. Brisantes Detail: Für die Fassade des Direktionsgebäudes wurden<br />
bereits im Jahr 2007 von KAV-Generaldirektor Wilhelm Marhold zusätzliche Budgetmittel genehmigt.<br />
Dass die Zuteilung der Budgetmittel auch vom technischen Direktor in einem kritischen Licht gesehen<br />
wird, unterstreicht folgende Aussage:<br />
Aumayr (3.10.08, S. 8) „Die Zuständigkeit für die Einteilung des Budgets liegt innerhalb des<br />
Krankenanstaltenverbundes und dort wurden die Entscheidungen so getroffen, wie sie getroffen<br />
wurden. Wo ein Teil der Vorschläge, die wir gemacht haben akzeptiert worden sind.“<br />
Die Situation hinsichtlich Pavillon X wird von Josef Aumayr (3.10.08, S. 8) als besonders schwierig<br />
hervor gehoben: „Pavillon X, sage ich ganz offen, ist auch für uns eine Situation, die uns<br />
bedrückt“. Laut Aumayr wurden bereits vor 10 Jahren Sanierungspläne angestellt - er selbst war<br />
in die Planungsaktivitäten involviert. Eine Änderung der Zielplanung führte jedoch zu einer Verzögerung<br />
von zehn Jahren.<br />
Aumayr (3.10.08, S. 8) „<strong>Der</strong> Pavillon X war ein Pavillon, der zur Sanierung angestanden ist, wie<br />
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