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Minderheitsbericht U-Kommission - Der Wiener Psychiatrieskandal

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c. Personalsituation<br />

Seit mehr als 10 Jahren ist den Verantwortlichen die gravierende Personalnot<br />

bekannt!<br />

<strong>Der</strong> Personalnotstand im Psychiatrischen Zentrum OWS war der Kollegialen Führung, dem KAV-<br />

Management und den StadträtInnen (Rieder, Pittermann, Brauner, Wehsely) spätestens seit dem<br />

Jahr 1998 bekannt. Frau Direktorin Herbek berichtet in der Untersuchungskommission, dass das<br />

KAV-Management die Staträtin regelmäßig zur Psychiatrie informiert hat: „im Rahmen der Diskussion<br />

rund um die Psychiatrie sind wir im laufenden Dialog mit dem Stadtratbüro auch mit Frau<br />

Stadträtin Wehsely, sie kennt die Rahmenbedingungen, mit denen die Psychiatrie arbeitet.....,<br />

dass wir die zuständige Stadträtin informieren über die Maßnahmen, die wir treffen, die wir im<br />

Rahmen unseres Budgets treffen und für die wir auch verantwortlich sind.“ (20.11.08,S. 36)<br />

Chronologie des Mangels:<br />

1998 wurde vom damaligen Ärztlichen Direktor Prof. Dr. Gabriel ein Qualitätszirkel damit beauftragt<br />

die Personalressourcen zu untersuchen („Personalressourcen für den ärztlichen und<br />

therapeutischen Dienst des Psychiatrischen Zentrums des OWS und die Personalverordnung<br />

Psychiatrie“). Die jetzige Ärztliche Direktorin Dr. in Kalousek wurde beauftragt einen Qualitätszirkel<br />

einzuberufen, um zu überprüfen, ob die Psychiatrie-Personalverordnung (Psych-PV) aus<br />

Deutschland für den Bereich der Regionalabteilungen in Wien anwendbar ist und wie die Ressourcensituation<br />

ist. In die Erstellung dieseBerichtes wurden unterschiedliche Berufsgruppen<br />

(ÄrztInnen, TherapeutInnen, SozialarbeiterInnen, PsychologInnen) und Hierarchieebenen (Oberund<br />

SekundarärztInnen) einbezogen. Das Kernteam bestand aus 11 Personen, das erweiterte<br />

Team aus 45 Personen. Sie alle haben ca. 1 Jahr an der Erstellung des Berichtes gearbeitet.<br />

Um eine valide Datengrundlage zu erhalten, wurde eine Woche lang unter allen Berufsgruppen<br />

eine Arbeitszeiterhebung gemacht. Auch die Psychiatrischen Abteilungen im SMZ-Ost und das<br />

Kaiser-Franz-Josef-Spital waren in die Erhebungen eingebunden.<br />

Die Ergebnisse dieser sehr profunden Arbeit waren:<br />

• die Psych-PV ist auf alle Berufsgruppen anwendbar und nicht wie im KAV praktiziert, nur<br />

für den Pflegebereich<br />

• die Psych-PV ist für alle Regionalabteilungen anwendbar<br />

Das Ergebnis von 1998 zeigte, dass in den 6 Regionalabteilungen des OWS 10 bis 12 ÄrztInnen-<br />

und 16 TherapeutInnen-Vollzeitstellen fehlen.<br />

Reaktion des KAV auf dieses Ergebnis:<br />

Aufstockung um 2,5 ÄrztInnen-Stellen. Bei den TherapeutInnen-Stellen kam es zu keinerlei Zuwachs,<br />

obwohl in dieser Berufsgruppe ein Mangel von ca. 40% der Stellen bestand.<br />

2003 hat das PrimarärztInnenkollegium und die Sprecherin des psychiatrischen Zentrums Frau<br />

Prim. Dr. in Kalousek den Auftrag gegeben, den Bericht von 1998 zu aktualisieren.<br />

<strong>Der</strong> Bericht wurde 2004 vorgelegt und das Ergebnis war wenig erstaunlich. Keine der<br />

sechs Regionalabteilungen verfügt über jene Personalressourcen, die für eine ausreichende<br />

Versorgung der PatientInnen notwendig wären.<br />

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