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Minderheitsbericht U-Kommission - Der Wiener Psychiatrieskandal

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<strong>Der</strong> Mangel an TherapeutInnen, PsychologInnen und SozialarbeiterInnen wird<br />

nicht behoben<br />

Seit dem Jahr 1998 ist der gravierende Mangel an TherapeutInnen, PsychologInnen und SozialarbeiterInnen<br />

bekannt. Bis heute wurde eine Behebung dieser Unterversorgung vom KAV<br />

nicht angegangen. Die katastrophale Unterbesetzung für diesen, in der psychiatrischen Versorgung<br />

der PatientInnen essentiellen Bereich, bleibt weiterhin aufrecht, obwohl bereits der <strong>Wiener</strong><br />

Psychiatriebericht 2004 diese Mängel neuerlich bestätigt hat:<br />

• 1998 waren in Wien 36% der im KAV beschäftigten SozialarbeiterInnen in der Psychiatrie<br />

tätig, österreichweit waren es 50%<br />

• <strong>Der</strong> zusätzliche Personalbedarf für die <strong>Wiener</strong> stationären Einrichtungen beträgt an PsychotherapeutInnen<br />

und klinischen PsychologInnen mehr als 40%.<br />

Gravierende Unterbesetzung mit TherapeutInnen (Physiotherapie, Ergotherapie) und<br />

PsychologInnen im OWS<br />

<strong>Der</strong> Mangel an ÄrztInnen in den 6 Regionalabteilungen im OWS wird durch die noch prekärere<br />

Situation bei den TherapeutInnen und PsychologInnen noch einmal gedoppelt:<br />

Lt. Amtshilfeersuchen vom 26.3.08 war nicht einmal die Mindestbesetzung mit PsychologInnen,<br />

Ergo- und PhysiotherapeutInnen in den 6 Regionalabteilungen im OWS gewährleistet (Vollzeitäquivalente<br />

im Jahresdurchschnitt):<br />

2004 2005 2006 2007<br />

Systemisierte Stellen: ,0 ,0 0, 0,5<br />

Tatsächlich besetzte Stellen: 39,28 40,39 40,0 8,36<br />

Die 6 Regionalabteilungen verfügen durchschnittlich über 1 – 2 SozialarbeiterInnen pro Abteilung.<br />

Allein in der Abteilung Forensische Psychiatrie und Alkoholkranke und in der Abteilung für Drogenkranke<br />

waren die systemisierten Stellen aus einem Mix an TherapeutInnen, PsychologInnen,<br />

SozialpädagogInnen und SozialarbeiterInnen zwischen 90% und 100% auch tatsächlich besetzt.<br />

Herr OA Dr. Zeyringer OWS (29.5.08,S. 19 ) „Also, zuerst zu den TherapeutInnen. Es ist so,<br />

dass hier ein schon eben wieder seit ´98 bekannter Mangel besteht. Wir haben immer wieder<br />

darauf hingewiesen, es wurde ja gesagt, die Systemisierung der Posten ist in 80er Jahren erfolgt.<br />

Und das war die einzige Reaktion. Aus meiner fachlichen Sicht muss ich sagen, dass sich eben<br />

die Anforderungen an die Behandlungsqualität seit den 80er Jahren, das ist ja immerhin schon<br />

fast 30 Jahre her, wesentlich geändert haben und dass wir dringend mehr TherapeutInnen und<br />

SozialarbeiterInnen brauchen. Wenn wir weiter auf diesen Standard bleiben, dann erhalten PatientInnen<br />

eben keine ausreichende therapeutische Behandlung.“<br />

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