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Minderheitsbericht U-Kommission - Der Wiener Psychiatrieskandal

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gut reden. Eigentlich wundert mich das, dass sie in psychiatrischer Behandlung sind.“ Sie sagt:<br />

“Heute bin ich ja auch gut eingestellt. Aber stellen Sie sich vor, wenn ich in meiner manischen<br />

Phase bin, dann können mich fünf Leute nicht bändigen.“ Darauf hin meine Frage: „Wie oft haben<br />

Sie denn die?“ Sie sagt: „Alle Jahre.“ Meine Frage: „Wann war denn die letzte?“ - das war<br />

im Sommer 2008 - Sie hat gesagt: „Na, vor einem Jahr.“ Ich bin kein Psychiater. Sie hat mich<br />

sofort beruhigt und gesagt: „Sie können ganz beruhigt sein. Das bricht nicht spontan aus. Das<br />

entwickelt sich und dann gehe ich auf das OWS.“ Ich habe wirklich ein, aus meiner Warte, und<br />

ich glaube auch aus dem Vorbringen und der Art wie die gesprochen haben, gesehen, das ist ein<br />

angenehmes Klima für die, wo die durchaus ohne Druck, ich habe kein Kreuzfeuer abgeführt, die<br />

wussten aber, warum sie kommen, sie hatten sich zum Teil schon zusammengeschrieben, sie<br />

hatten Unterlagen mit, die ich angeschlossen habe, aber das Gespräch muss ich sagen, war so<br />

wie bei allen anderen PatientInnen auch. Das ist eine Erkenntnis, die ich hatte und zu dem Zweck<br />

ist die Untersuchungskommission nicht eingesetzt worden.“<br />

Desinteresse an der Situation der psychiatrischen Versorgung in Wien<br />

Herr Dr. Brustbauer, der lt. Mehrheitsfraktion die Anliegen all der ZeugInnen die in der Untersuchungskommission<br />

„zu ihrem eigenen Schutz“ nicht gehört werden durften, hat lt. eigenen Angaben<br />

nur das Psychiatrische Zentrum im OWS besucht. Die drei anderen psychiatrischen Abteilungen in<br />

Wien oder das Krankenhaus Ybbs sind im – trotz seiner Zuständigkeit – weiterhin unbekannt.<br />

Unkenntnis über den Auftrag der Untersuchungskommission<br />

Eine ehemalige psychiatrische Patientin wollte Herrn Dr. Brustbauer einen Erfahrungsbericht<br />

über ihre stationären Aufenthalte auf den verschiedenen psychiatrischen Abteilungen in Wien<br />

geben. Herr Dr. Brustbauer gibt daraufhin die Falschauskunft, dass sich die Untersuchungskommission<br />

lediglich mit dem Psychiatrischen Zentrum im OWS beschäftigt und „nicht generell“. Er<br />

ist in keiner Weise interessiert, die Situation der <strong>Wiener</strong> Psychiatrie umfassend kennen zu lernen.<br />

Im Gegenteil, durch seine wissentliche oder unwissentliche Falschauskunft versucht er, den Informationswert<br />

der Gespräche und den Auskunftswillen der Klientinnen so gering als möglich zu<br />

halten.<br />

Das wichtige Amt des <strong>Wiener</strong> PatientInnen- und Pflegeanwaltes wird durch die Vorgangsweise<br />

und die konkrete Arbeit von Dr. Brustbauer diskreditiert. Er ist nicht Anwalt für die Interessen von<br />

PatientInnen, sondern Feigenblatt für die im Gesundheitswesen politisch zuständige Stadträtin.<br />

Nur unter diesem Gesichtspunkt ist verständlich, dass Bürgermeister Häupl und Stadträtin Wehsely<br />

Dr. Brustbauer für dieses wichtige Amt – unter einer Vielzahl geeigneterer BewerberInnen<br />

- ausgesucht haben.<br />

Stabstelle für Qualitäts- und Beschwerdemanagement im OWS<br />

Im OWS ist eine Stabstelle für Qualität- und Beschwerdemanagement eingerichtet. Die PatientInnen<br />

und deren Angehörige sollen sich mit Lob, Anregungen und Beschwerden an sie wenden.<br />

Die Grünen haben die Ladung der Leiterin der Stabstelle in die Untersuchungskommission beantragt,<br />

um Auskunft über die Situation im OWS im Bereich Qualitätsarbeit und Beschwerdemanagement<br />

zu erlangen. Die Mehrheitsfraktion hat diese Zeugeneinvernahme abgelehnt und<br />

damit verhindert, dass eine Mitarbeiterin, unter Wahrheitspflicht, aus der alltäglichen Praxis zu<br />

diesem wesentlichen Bereich, als Zeugin gehört werden konnte.<br />

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