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Minderheitsbericht U-Kommission - Der Wiener Psychiatrieskandal

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Leth (17.07.08, S.10) „wir haben versucht, auch mit Aussendungen, sehr viel Druck zu machen.<br />

Das war immer so, dass aus den einzelnen Primariaten sich die ÄrztInnen meistens geschlossen<br />

mit Unterschriftenlisten an die Direktion gewendet haben.“ (17.07.08)<br />

Umgang der Mehrheitsfraktion mit dem Thema Organisationsverschulden:<br />

Auch die VertreterInnen der Mehrheitsfraktion nehmen in der Untersuchungskommission durchgängig<br />

die Haltung ein, dass PatientInnenschäden und Suizide dem psychiatrischen Krankheitsbild<br />

quasi inne wohnen und es daher keine (Mit)Verantwortung für das Management, den Träger<br />

der Krankenanstalten oder der politisch zuständigen Personen für diese Vorfälle gibt.<br />

SPÖ-GR in Mag. a Ramskogler (18.09.08, S. 28) „Ich habe in der letzten Sitzung gesagt, dass<br />

ich SuizidpatientInnen insofern so sehe, dass niemand auf einer Station, auf einer Psychiatrie<br />

von den jeweiligen behandelnden ÄrztInnen, aber auch von den MitarbeiterInnen der Pflege oder<br />

sonstigen Personen auf einer Psychiatrie verantwortlich machbar sind für einen Suizid von PatientInnen“.<br />

Ehemaliger ärztlicher Direktor des OWS Prof. Dr. Gabriel (18.9.08, S. 28) „In der Zeit, in der<br />

ich ärztlicher Direktor im psychiatrischen Krankenhaus war, hat es natürlich vereinzelt Suizide<br />

während der stationären Behandlung gegeben. Ich kenne keine Psychiatrie und ich kenne auch<br />

keinen Psychiater, mich eingeschlossen, dem das nicht passiert. Das Ziel muss natürlich sein,<br />

dass es so selten als nur irgendwie möglich passiert. Und insofern sehe ich natürlich schon eine<br />

gewisse Verantwortlichkeit auch bei dem betreuenden System, ob das jetzt ich in meiner Ordination<br />

bin mit einem PatientIn, der suizidal ist, oder ob das ein Spital ist.<br />

Ich würde die Meinung nicht teilen, dass der oder die, die betroffen sind, als Institution oder als<br />

Behandler, da grundsätzlich keine Verantwortlichkeit haben.“<br />

Gabriel (18.09.8, S. 26) „Ich kann nicht Verhältnisse am Rosenhügel verändern, wenn ich sie<br />

schon im eigenen Haus nicht verändern kann.“<br />

Die Führungsebene im OWS und das KAV-Management hat über Jahre ihre Verantwortlichkeit im<br />

Rahmen der Organisation nicht wahr genommen. Weder konnte die Kollegiale Führung berichten,<br />

dass sie massiv und konsequent mehr Ressourcen eingefordert hatte, noch konnte das KAV-<br />

Management darauf verweisen, in den Jahren vor der Untersuchungskommission auf die gravierenden<br />

personellen und infrastrukturellen Defizite reagiert zu haben. Das Risiko von Schäden für<br />

die PatientInnen und Personal wurde wissentlich in Kauf genommen. Um dieses Versagen der<br />

Führung nicht realisieren zu müssen, wurden die sich wiederholenden „besondern Ereignisse“<br />

individualisiert.<br />

Medialer Hilferuf von Angehörigen und Personal des Psychiatrischen Zentrums<br />

– OWS<br />

Die sich in den letzten Jahren ständig verschlechternden personellen und infrastrukturellen Bedingungen<br />

im Psychiatrischen Zentrum haben dazu geführt, dass sich Ende 2007 Personal und<br />

Angehörige von PatientInnen an MedienvertreterInnen gewandt haben und über ihres Erachtens<br />

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