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Minderheitsbericht U-Kommission - Der Wiener Psychiatrieskandal

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„Adäquate fachärztliche<br />

Versorgung“<br />

„Adäquate therapeutische<br />

Betreuung“<br />

„Adäquate psychologische<br />

Therapie“<br />

OWS-interne Studien sowie zahlreiche Sachverständige<br />

und ZeugInnen der Untersuchungskommission haben die<br />

Personalproblematik am Psychiatrischen Zentrums - OWS<br />

klar herausgestrichen (Details siehe Kapitel Personalsituation).<br />

Jegliche Relativierungsversuche grenzen an Realitätsverweigerung.<br />

Unterschiedliche Sachverständige und ZeugInnen haben<br />

in ihren Aussagen vor der Untersuchungskommission bestätigt,<br />

dass nicht nur bei FachärztInnen, sondern auch bei<br />

TherapeutInnen, PsychologInnen und SozialarbeiterInnen<br />

eine gravierende Mangelsituation besteht:<br />

Zeyringer (29.5.08, S. 19): „Also, zuerst zu den TherapeutInnen.<br />

Es ist so, dass hier ein schon eben wieder seit ´98<br />

bekannter Mangel besteht. Wir haben immer wieder darauf<br />

hingewiesen, es wurde ja gesagt, die Systemisierung der<br />

Posten ist in 80er Jahren erfolgt. Und das war die einzige<br />

Reaktion (...) Wenn wir weiter auf diesen Standard bleiben,<br />

dann halten PatientInnen eben keine ausreichende therapeutische<br />

Behandlung.“<br />

Leth (17.7.08, S. 12): „Was wir brauchen, sind ausreichende<br />

Ressourcen. SozialarbeiterInnen, ÄrztInnen, PsychologInnen,<br />

Pflegepersonal. Was dramatisch bei uns fehlt, meiner<br />

Meinung nach (...)“.<br />

Grassl, Turnusärztevertreter (20.11.05, S. 9): „Psychotherapie<br />

im Krankenhaus im Otto-Wagner-Spital ist unmöglich<br />

während der Arbeitszeit, keine Chance. Sie können froh<br />

sein, wenn Sie ein Gespräch, kurze Interventionen am Tag<br />

unterbringen. Eine PatientIn regelmäßig zu betreuen ist unmöglich.“<br />

„Adäquate pflegerische<br />

Betreuung“<br />

Protokoll einer Angehörigen beim Patientenanwalt Dr.<br />

Brustbauer am 5.12.08:<br />

„(...) vor kurzem hab ich mit einer Schwester telefoniert vor<br />

einigen Monaten, die gesagt hat: Darauf können wir jetzt<br />

nicht schauen, wir sind zu Dritt und haben 20 Patienten. Bitte<br />

das sind 20 Patienten, die gehen – da bewegt sich was.<br />

Wie sollen drei „Maxerln“ mit 20 Patienten fertig werden –<br />

das geht nicht – auch von den räumlichen Gegebenheiten.<br />

Ich kann nicht immer nur den Schwestern die Schuld geben.<br />

Da sollte sich schon einiges verändern.“<br />

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