Terracom Ausgabe 12/02 - 01/03
Terracom Ausgabe 12/02 - 01/03
Terracom Ausgabe 12/02 - 01/03
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Servern, ankommen, werden sie von ihnen zu ihrem endgültigen Ziel umgeleitet. Zur Zeit müssen die<br />
Lichtimpulse hierzu in elektrische Signale umgewandelt werden, und das verlangsamt alles.<br />
Elektronen bewegen sich mit einer Geschwindigkeit von einigen Kilometern pro Sekunde durch einen<br />
Stromkreis, während Licht sich mit fast 300 000 Kilometern pro Sekunde ausbreitet. Bei der integrierten<br />
Optik würden die Daten Licht bleiben und lediglich über den Chip in die richtige Richtung gelenkt. Die<br />
Wissenschaftler nennen diese Technik integrierte Optik, da die Chips auf einer Karte für integrierte<br />
Schaltkreise montiert sind. Anstelle von miniaturisierter Elektronik würde jedoch miniaturisierte Optik in<br />
einen Mikrochip eingebaut.<br />
Die ESA will Planeten außerhalb des Sonnensystems künftig mit technisch anspruchsvolleren Mitteln<br />
aufspüren. Zwei geplante Entwicklungen beruhen auf der Bündelung des Lichts solcher Planeten in<br />
einer Reihe verschiedener Teleskope. Es handelt sich um die Mission Darwin und ihren Vorläufer, das<br />
Bodengestützte Europäische Nullungsinterferometer-Experiment (GENIE) der ESA und der ESO. Zur<br />
Bündelung von Lichtstrahlen werden üblicherweise Spiegel und Linsen bewegt, um das Licht in die<br />
gewünschte Richtung zu lenken. Wenn sich das System jedoch bewegt, kann es zerbrechen. "Zur<br />
integrierten Optik überzugehen, die viel kleiner ist und keine beweglichen Teile hat, wäre äußerst<br />
wünschenswert", so Malcolm Fridlund, Projektwissenschaftler für Darwin und GENIE.<br />
So wünschenswert es wäre, so schwierig wäre es auch. Gegenwärtig ist die Wissenschaft der<br />
integrierten Optik weit hinter der Technologie der integrierten Schaltung zurück. Aus diesem Grund<br />
finanziert die ESA zwei Studien. Astrium wurde mit der Untersuchung eines herkömmlichen optischen<br />
Ansatzes beauftragt, während Alcatel eine auf der integrierten Optik beruhende Lösung finden soll.<br />
"Wir werden in etwa einem Jahr entscheiden, ob für GENIE die integrierte Optik eingesetzt wird", sagt<br />
Fridlund.<br />
Bei Darwin, der ehrgeizigen Mission der ESA zur Suche nach erdähnlichen Planeten, könnte ebenfalls<br />
die integrierte Optik Anwendung finden, jedoch unter Nutzung längerer Wellenlängen als bei GENIE.<br />
Dies ist Neuland für die Technik der integrierten Optik. Fridlund prüft gegenwärtig Vorschläge von<br />
Industrieunternehmen, die die Herausforderung annehmen möchten. "Was ich in diesen Vorschlägen<br />
sehe, stimmt mich sehr optimistisch", sagt Fridlund. "Ich weiß zwar noch nicht, ob es für die integrierte<br />
Optik im mittleren Infrarot kommerzielle Anwendungen geben wird, aber wenn wir sie nicht entwickeln,<br />
werden wir es nie erfahren."<br />
Sollte dieses auf der integrierten Optik beruhende Konzept funktionieren, würde der Nutzen weit über<br />
bloße Verbesserungen bei der Suche nach Planeten hinausgehen. Hier auf der Erde könnte es<br />
beispielsweise für alle Nutzer von Heimcomputern die Geschwindigkeit der Internetverbindungen um<br />
das Hundert- bis Tausendfache erhöhen. Ein so schnelles Surfen im Internet hätte Auswirkungen, die<br />
noch nicht abzusehen sind.<br />
Quelle: ESA<br />
Magnetfeld kann Bedingungen in Neutronensternen simulieren<br />
Wissenschaftler vom Imperial Collage in London und vom Rutherford Appleton Lab bei Oxford haben<br />
erstmals ein superstarkes Magnetfeld mit einer Stärke von bis zu einem Gigagauss erzeugt. Sie<br />
richteten dazu einen starken Laserimpuls von der Dauer einiger Pikosekunden auf ein verdichtetes<br />
Plasma.<br />
Das so erzeugte Magnetfeld ist einige hundert mal stärker als alle bisher im Labor erzeugten Felder<br />
und etwa eine Milliarde stärker als das natürliche Erdmagnetfeld. Ähnlich starke Felder treten zum<br />
Beispiel bei Neutronensternen und Weißen Zwergen auf. Forscher könnten damit erstmals<br />
Bedingungen in der Atmosphäre solcher Himmelsobjekte simulieren.