Gr<strong>und</strong>fläche von 120 × 48 Quadratmeter <strong>und</strong> e<strong>in</strong>e Höhe von etwa 7 Meter. Davor lagen vier Eisteiche mit e<strong>in</strong>er Gesamtfläche von etwa 250 × 200 Quadratmeter – das entspricht 10 Fußballfelder. Im Sommer wurden die Eisteiche vom Etablissement Carlshof, e<strong>in</strong>em großem Ausflugslokal, für Bootsfahrten genutzt. Im „Dritten Reich“ ist das gesamte Gelände durch die so genannte „Speerplatte“ überbaut worden, e<strong>in</strong>er ausgedehnten Betonfläche von 300 × 300 Quadratmeter. Viele <strong>Eiswerke</strong> lassen sich nur durch die E<strong>in</strong>träge <strong>in</strong> den Berl<strong>in</strong>er Adressbüchern oder durch Werbeannoncen <strong>in</strong> den damaligen Tageszeitungen nachweisen, beispielsweise: • Amerikanische <strong>Eiswerke</strong>, Taubenstr. 36. s. Geiseler (E<strong>in</strong>trag im Adressbuch 1865–1869) • Berl<strong>in</strong>er <strong>Eiswerke</strong>, Kronenstr. 33. s. Schwarz (1865–1872) • Reichert, Hagelsbergerstr 6. (Tivoli-<strong>Eiswerke</strong>) (1870–1894) • <strong>Eiswerke</strong> Moabit, L.M. Ahrens, Am Plötzensee (1874–1890) • Piehler & Sohn, Rixdorf, Berl<strong>in</strong>er Straße 42 (1880–1887) • Colberg, Charlottenburg, Am Spandauer Schifffahrts-Kanal, Polar-<strong>Eiswerke</strong> (1880–1890) • Deutsche <strong>Eiswerke</strong> Gebr. Krause, Boxhagen- Rummelsburg, Fischerstr. 4 (1888–1911) • Neu-Britzer <strong>Eiswerke</strong> (Herm. Wegner), Naumannstr. 81.82 (1889–1894) • Christall <strong>Eiswerke</strong> Tegeler See, Hugo Fournier, Tegel, Uferstr. (1897–1920 mit Lücken). • Georg Johnke, Re<strong>in</strong>ickendorfer See-<strong>Eiswerke</strong> <strong>und</strong> Badeanstalt, Re<strong>in</strong>ickendorf, Residenzstraße 49 (1908–1913). • <strong>Eiswerke</strong> Hohenschönhausen G.m.b.H., Hohen schönhausen, Orankestr. 41–49, [...] Keimfreies Kristalleis a. destill. Wasser. Lieferung von Natureis (1910–1922). Die Jahreszahlen <strong>in</strong> den Klammern beziehen sich dabei auf die E<strong>in</strong>träge <strong>in</strong> den Berl<strong>in</strong>er Adressbüchern <strong>und</strong> nicht auf den Zeitraum des tatsächlichen Bestehens der <strong>Eiswerke</strong>!´Aus den Angaben wird nur selten erkennbar, ob <strong>und</strong> wann die Erzeugung von Kunsteis begonnen <strong>und</strong> der Verkauf von Natureis e<strong>in</strong>gestellt wurde. In der Berl<strong>in</strong>er Umgebung gab es m<strong>in</strong>destens drei <strong>Eiswerke</strong>, die <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> ihr Eis verkauften. Die Jahre der Eröffnung <strong>und</strong> Betriebse<strong>in</strong>stellung s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> allen Fällen unbekannt. Die Oranienburger <strong>Eiswerke</strong> (Abb. 36) befanden sich am Westufer des Lehnitzsees <strong>in</strong> Oranienburg. Es gab e<strong>in</strong>en Eisenbahnanschluss zum Bahnhof Oranienburg von dem das Eis mit dem Zug nach Berl<strong>in</strong> versandt wurde. Verkaufsstellen <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> s<strong>in</strong>d im Berl<strong>in</strong>er Adressbuch von 1895 bis 1932 aufgeführt. Aus dem Jahr 1900 stammt der E<strong>in</strong>trag: Oranienburger <strong>Eiswerke</strong> Berl<strong>in</strong>-Oranienburg. Inh. Otto Haukohl. NW Paulstraße, Alter Lehrter Güterbahnhof. Die Märkischen <strong>Eiswerke</strong> befanden sich am Westufer des Flakensees <strong>in</strong> Erkner <strong>und</strong> hatte e<strong>in</strong>en Eisenbahnanschluss. Als Verkaufsstellen <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> wurden im Berl<strong>in</strong>er Adressbuch von 1886–1916 mehrere Standorte an verschiedenen Güterbahnhöfen angegeben, wie beispielsweise 1904: „Märkische <strong>Eiswerke</strong>, E. Nauck & Cop., Kontor: O Mühlenstraße 26–30. T. Verkaufsstellen: I. Schles. Güterbahnh., O Mühlenstr., II. Nordbahnhof, N Bernauerstr., III. Dresdener Güterbahnhof, Verl. Schönerbergerstraße., IV. Halensee, Güterbahnhof, V. Görl. Güterbahnh., SO Kiefholzstr.“ 1895 annoncierten die Märkischen <strong>Eiswerke</strong> <strong>in</strong> der Chemiker Zeitung: Märkische <strong>Eiswerke</strong> — C. Nauck Berl<strong>in</strong> — Erkner empfehlen sich bei Bedarf von Natur-Eis Ia Waggonladungen à 200 Ctr. nach allen Stationen, Aufträge nimmt entgegen das Hauptkontoir Berl<strong>in</strong> O17. Mühlenstr. 20.“ Die Teltower <strong>Eiswerke</strong> lagen am südöstlichen Ende des Teltower Sees <strong>in</strong> Kle<strong>in</strong>machnow. Im Meßtischblatt von 1901 s<strong>in</strong>d zwei Schuppen e<strong>in</strong>gezeichnet <strong>und</strong> es gab ke<strong>in</strong>en Eisenbahnanschluss. Als Hauptabsatzgebiet wird <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Annonce im Teltower Kreisblatt 1895 Lichterfelde genannt. Im Berl<strong>in</strong>er Adressbuch ist 1880 e<strong>in</strong>e Vertretung <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong>, Friedrichstraße 51, angegeben. Zur Eisversorgung der anderen brandenburgischen Städte wie Cottbus s<strong>in</strong>d ke<strong>in</strong>e Quellen bekannt. 28
Abb. 38: Elevator e<strong>in</strong>es Eiswerks <strong>in</strong> Rixdorf (heute Berl<strong>in</strong>-Neukölln), um 1899. Abb. 39: Eishaus des selben <strong>Eiswerke</strong>s, um 1899. 29