Dokumentation zum Symposion - Verband Bildungsmedien eV
Dokumentation zum Symposion - Verband Bildungsmedien eV
Dokumentation zum Symposion - Verband Bildungsmedien eV
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
<strong>Symposion</strong> 2005 - Vortrag Wellenreuther<br />
Dr. Martin Wellenreuther<br />
Empirisch geprüfte Modelle des Umgangs mit Heterogenität<br />
1 im Unterricht<br />
1 Problemstellung<br />
Wenn Deutschland im Bildungsbereich wieder eine Spitzenstellung erreichen will, bedarf es<br />
einer grundlegenden Neuorientierung. Der erforderliche Paradigmenwechsel lässt sich<br />
durch folgende Schlagwörter grob umreißen:<br />
• Mehr Selbstständigkeit und Schülerkooperation, weniger lehrerzentrierter Unterricht<br />
• Empirisch validierte Selbstlernmaterialien statt traditioneller Schulbücher und Unterrichtsmaterialien<br />
• Ein anderes System der Leistungsbewertung: Mastery Tests, Leistungsmessung zur<br />
Orientierung des nachfolgenden Unterrichts, Orientierung an Standards, Präzisierung<br />
durch Vergleichsarbeiten<br />
• Mehr Lehrerkooperation: Ganztagsschule, Präsenzpflicht nachmittags<br />
• Externe Evaluation von Schulen, denen gleichzeitig mehr Autonomie eingeräumt<br />
wird<br />
• Mehr Kooperation zwischen Universität und Schulpraxis, zwischen empirischer Forschung<br />
und Anwendung der Forschung<br />
Ich werde diese Vision eines anderen Unterrichts im Folgenden in einigen wesentlichen<br />
Punkten durch empirische Forschung untermauern (vgl. Wellenreuther 2004). Meine Frage<br />
ist: Was sagt empirische Forschung über einen effizienten Umgang mit Heterogenität aus?<br />
Auf diese Frage möchte ich anhand dreier Projekte genauer eingehen:<br />
1. Lesenlernen in Neuseeland (Wilkinson & Townsend 2000),<br />
2. Gruppenrallye nach Slavin (1996), und<br />
3. Nutzung formativer Leistungsbewertung (vgl. Black & Wiliam 2003).<br />
Zunächst möchte ich kurz erläutern, warum die Heterogenität der Schüler ein pädagogisches<br />
Problem ist. Die Heterogenität der Schüler manifestiert sich in folgenden Merkmalen:<br />
a) Wissensbasis: Schüler einer Klasse verfügen in den verschiedenen Wissensbereichen<br />
über unterschiedliche Kenntnisse, so dass für den einzelnen Schüler die jeweils<br />
zu lernende Informationsmenge unterschiedlich ist.<br />
1 In meinem Vortrag konzentriere ich mich auf die kognitiven Aspekte der Heterogenität.<br />
Mittwoch, den 2. März 2005<br />
Dr. Martin Wellenreuther – Institut für Pädagogik – Universität Lüneburg<br />
1