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Dokumentation zum Symposion - Verband Bildungsmedien eV

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<strong>Symposion</strong> 2005 - Vortrag Wellenreuther<br />

Tabelle 1: Effektstärken in Abhängigkeit verschiedener Formen jahrgangsübergreifenden<br />

Unterrichts<br />

Heterogene<br />

Homogene Lerngruppen<br />

Differenzierungsform<br />

Lerngruppen<br />

/ organisatorischer ...in einem<br />

Rahmen<br />

Fach<br />

Unterrichtsmethode Direkte Instruktion)<br />

...in mehreren<br />

Fächern<br />

Direkte Instruktion<br />

Individualisierter<br />

Unterricht<br />

Nicht zuordenbar<br />

Effektstärken + 0,46 (7) + 0,34 (9) + 0,06 (15) 0,01 (6)<br />

In Klammern: Zahl der Studien, auf die sich die Berechnung der Effektstärken stützt.<br />

Wir sehen: Nur bei Kombination jahrgangsübergreifender Differenzierung mit homogenen<br />

Lerngruppen und direkter Instruktion werden positive Effekte im Vergleich <strong>zum</strong> traditionellen<br />

Unterricht in der Jahrgangsklasse festgestellt. Nur bei der direkten Unterweisung lernhomogener<br />

Gruppen ist der Wirkungsgrad der pädagogischen Maßnahmen des Lehrers<br />

groß, hier noch weiter zu differenzieren oder zu individualisieren ist ineffektiv. Programme,<br />

bei denen nur in einem Fach jahrgangsübergreifend differenziert wird, schneiden besonders<br />

positiv ab. Die restlichen Formen jahrgangsübergreifender Differenzierung, also die<br />

Kombination „Bildung jahrgangsübergreifender heterogener Gruppen“ + „innovative individualisierende<br />

Methoden“, erweisen sich als relativ ineffektiv.<br />

2.2 Lesenlernen in Neuseeland<br />

Bei der Darstellung des in Neuseeland üblichen Unterrichts beziehe ich mich auf einen Artikel<br />

von Wilkinson & Townsend (2000) über „best practice classrooms“.<br />

Neuseeland gehört nach PISA zu den Spitzenländern bezüglich der Lesekompetenz. Wilkinson<br />

und Townsend (2000) haben Experten-Lehrer untersucht, von denen aufgrund der<br />

Lernergebnisse ihrer Klassen aus früheren Jahren bekannt war, dass sie einen vorzüglichen<br />

Leseunterricht durchführen.<br />

Folgende Punkte sind für diesen Unterricht kennzeichnend:<br />

1) Einteilung der Unterrichtsmaterialien nach Kompetenzstufen: Nach dem Bericht von<br />

Wilkinson & Townsend (2000) werden die Lesebücher in Neuseeland nach dem Farbenrad<br />

grob in drei Schwierigkeitsstufen eingeteilt: Anfänger, erstes Lesen, und flüssiges Lesen.<br />

Innerhalb dieser Gruppen werden dann nach den Farben noch weitere Unterteilungen vorgenommen.<br />

Alle Lesematerialien außerhalb des Schulbuchs sind nach dem Farbenrad eingestuft.<br />

Die Entwicklung angepasster Unterrichtsmaterialien hat im Rahmen einer solchen Förderung<br />

die Funktion, den Lehrer zu entlasten, damit er sich auf die gezielte Förderung seiner<br />

Mittwoch, den 2. März 2005<br />

Dr. Martin Wellenreuther – Institut für Pädagogik – Universität Lüneburg<br />

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