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Dokumentation zum Symposion - Verband Bildungsmedien eV

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<strong>Symposion</strong> 2005 - Vortrag Wellenreuther<br />

Leistungstand mehrere Tests. Die Lernenden konnten wählen, wie viele Tests sie bearbeiten<br />

wollten, als Mastery-Kriterium wurde „80 % der Aufgaben gelöst“ vorgegeben. Die abschließende<br />

Klausur konnte nur einmal geschrieben werden.<br />

Ergebnisse in der abschließenden Klausur (Mittlere Lösungsprozentsätze, Standardabweichungen,<br />

Stichprobengröße in Klammern)<br />

Häufigkeit des Testeinsatzes<br />

Qualifikation des Lehrers<br />

einmal<br />

häufiger bei Bedarf<br />

erfahrender, hochqualifizierter Lehrer 75,88 (15,27)<br />

(n = 23)<br />

normaler Lehrer 62,61 (19,88)<br />

(n = 18)<br />

82,44 (12,16)<br />

(n = 27)<br />

82,55 (10,54)<br />

(n = 20)<br />

Es zeigte sich ein signifikanter Effekt der Häufigkeit des Testeinsatzes. Der erfahrene Lehrer<br />

erreichte schon beim einmaligen Testen gute Ergebnisse. Erstaunlich scheint, dass bei<br />

einem Mastery-learning-Ansatz, bei dem Schüler <strong>zum</strong> gleichen Thema mehrere Tests<br />

schreiben können, der normale Lehrer ein viel besseres Ergebnis erreicht und unter dieser<br />

Voraussetzung kein Unterschied mehr zwischen erfahrenem, besonders qualifizierten Lehrer<br />

und weniger qualifiziertem Lehrer besteht.<br />

Bei der formativen Leistungsbewertung wird nachfolgender Unterricht durch Testergebnisse<br />

gesteuert. Die Unterrichtseinheit ist hier erst dann abgeschlossen, wenn die Schüler<br />

das, was zu lernen war, auch tatsächlich gelernt haben. Sicherlich: Dies macht mehr Aufwand,<br />

ist etwas kostspieliger, der Lernprozess dauert länger, aber für nachhaltiges Lernen<br />

ist diese Vorgehensweise effektiver. Viele Lernbereiche bauen aufeinander auf. Die Praxis,<br />

die abschließende Klassenarbeit als tatsächlichen Lernabschluss zu definieren, führt dazu,<br />

dass Schüler mit Lerndefiziten auch das darauf folgende Lernangebot nur bruchstückhaft<br />

aufnehmen können.<br />

Das Projekt von Black & Wiliam geht weit über diese Frage des Einsatzes von Klassenarbeiten<br />

und Tests hinaus. Es umfasst z. B. Fragen,<br />

- in welcher Weise ein lernwirksamer fragend-entwickelnder Unterricht zu gestalten<br />

ist, der eine möglichst hohe aktive Schülerbeteiligung bewirkt,<br />

- wie lernwirksame Rückmeldungen auf schulische Leistungen auszusehen haben,<br />

und<br />

- wie Schüler lernen, ihre eigenen Leistungen objektiv zu bewerten und sich realistische<br />

Leistungsziele zu setzen.<br />

Mittwoch, den 2. März 2005<br />

Dr. Martin Wellenreuther – Institut für Pädagogik – Universität Lüneburg<br />

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