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Dokumentation zum Symposion - Verband Bildungsmedien eV

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<strong>Symposion</strong> 2005 - Vortrag Weiße<br />

pädagogisch wenig sinnvoll. Beide Ansätze bilden je notwendige Dimensionen im Unterricht,<br />

die miteinander zu verbinden sind. Der lebensweltlich-erfahrungsorientierte Ansatz ist so mit<br />

religiösen Themen in Beziehung zu setzen, dass sie für SchülerInnen wichtig werden und Dialog<br />

ermöglichen.<br />

2.) Kontextuell und interkulturell<br />

Sowohl unterschiedliche ökonomische und soziale Rahmenbedingungen als auch die in<br />

diesem Kontext zu interpretierenden kulturellen Unterschiede von Religionen und<br />

Weltanschauungen sollten <strong>zum</strong> Tragen kommen. Hierbei spielt die Perspektive „von unten”<br />

eine entscheidende Rolle. Das heißt, dass nicht nur die Großorganisationen von Religionen in<br />

ihrer sozial-ökonomischen Einbettung zu beachten sind, sondern gerade auch die<br />

Bedingungen, unter denen einzelne Personen und Gruppen von Menschen mit jeweiligem<br />

religiösem Hintergrund in einer Gesellschaft leben. Diese Beachtung des Kontextes ist auch<br />

notwendig im Blick auf die im Klassenraum beteiligten Schüler. Er gewinnt an Bedeutung bei<br />

der Rede über religiöse Gruppen, die nicht hinreichend durch die alleinige Konzentration auf<br />

ihr religiöses Glaubensleben verstanden werden können, sondern deren soziale und<br />

ökonomische Situation für ihr gesamtes Leben - bis hin zu Ausdrucksformen ihrer Religion -<br />

eine entsprechende Beachtung erfahren muss.<br />

Im Rahmen eines dialogischen Religionsunterrichts geht es auch um interkulturelles<br />

Lernen. In diesem Ansatz steht nicht das unverbundene Nebeneinander, sondern das von<br />

Verständigung und dem Streben nach Gleichberechtigung getragene Anliegen im Zentrum,<br />

auf ein Miteinander zwischen den Angehörigen unterschiedlicher Kulturen zuzugehen.<br />

3.) Ökumenisch und interreligiös<br />

Religionsunterricht gewinnt dadurch neue Möglichkeiten, dass die Weltreligionen nicht mehr nur<br />

mit Blick auf andere Erdteile als „Fremdreligionen” behandelt werden müssen, sondern dass sie<br />

im eigenen Land vorhanden sind. Besonders in den städtischen Ballungsgebieten sind Angehörige<br />

der Weltreligionen in mehr oder minder größerer Entfernung anzutreffen. Pointiert gesagt,<br />

sind sie zu „Nachbarreligionen” (vgl. Weiße 1999, S. 181) geworden, die im Stadtteil und in der<br />

Schule – <strong>zum</strong>indest aber in den Medien – präsent sind. Die zunehmende religiöse Pluralität in<br />

unserem Land erfordert auch in Gebieten, in denen eine traditionell christliche Homogenität<br />

vorherrscht, eine stärkere Beachtung von anderen Religionen, bzw. von Menschen mit<br />

unterschiedlicher Religionszugehörigkeit. Gleichzeitig sollte der Religionsunterricht ein Ort sein,<br />

der hinreichend Platz für Zweifel lässt, in dem auch Jugendliche, die keinen ausgeprägten<br />

religiösen Hintergrund haben oder die sich – womöglich zeitweise – von jeglicher Form<br />

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