Dokumentation zum Symposion - Verband Bildungsmedien eV
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<strong>Symposion</strong> 2005 - Vortrag Sandfuchs<br />
Fernhorizont, die ja soziale Ungerechtigkeit, Rassismus, Gewalt<br />
und Unterdrückung eingrenzen oder gar verhindern könnte, nicht<br />
alltäglich ist.<br />
• Unsere Vorstellungen von Erziehung und auch unsere<br />
Erziehungsinstitutionen, vor allem die Schule, sind traditionell<br />
national und monokulturell geprägt. Die Schule des 19. und 20.<br />
Jahrhunderts und ihre pädagogische Theorie sind im und vom<br />
Nationalstaat entwickelt worden. Schule hatte so die Aufgabe, die<br />
weltanschaulichen, also die religiösen und politischen,<br />
Auffassungen der jeweiligen Landesherren an die - wie es die<br />
zeitgenössische Metaphorik formulierte – Landeskinder<br />
weiterzugeben und ihnen in Herzen und Köpfe einzupflanzen. So<br />
nimmt es nicht wunder, wenn noch 1985 eine Analyse von<br />
Lehrplänen der Geschichte, Sozialkunde und Religion eben diesen<br />
Lehrplänen nationale Egozentrik bescheinigt (vgl. Göpfert 1985).<br />
Daran scheint sich seither nicht viel geändert zu haben: Gogolin<br />
(1994) spricht vom monolingualen Habitus einer realiter<br />
monolingualen Schule; Dietrich (1997) bescheinigt der Schule, sie<br />
sei nach wie vor eine an der dominanten Nationalkultur<br />
ausgerichtete Normierungsanstalt, diese Einschätzung ist das<br />
Ergebnis einer Untersuchung der Art und Weise des Umgangs mit<br />
ausländischen Schülern und ihren Eltern. Deren Mehrsprachigkeit<br />
und Multikulturalität wird nämlich nach wie vor weder zu