Magazin 197403
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die "Hilfe von der Schiene u denkbar.<br />
Dafür ein Beispiel aus jüngster Zeit:<br />
Eine schwere Explosion in einem dreistöckigen<br />
Kühlhaus hatte den<br />
Schlachthof von Baden-Baden in ein<br />
Trümmerfeld verwandelt. Herbeigeeilte<br />
Helfer suchten fieberhaft nach Verschütteten<br />
und Verletzten. Es fehlte<br />
an Schne idbrennern. Da der Schlachthof<br />
Gleisanschluß hat, bat man die<br />
Bundesbahn, mit ihrem Gerätewagen<br />
auszuhelfen. Der Hilfszug rollte heran.<br />
Hilfeleistung in dem Umfange, wie<br />
man sie sich erhofft hatte, war allerdings<br />
nicht möglich: Wegen des<br />
ausströmenden Gases bestand hochgradige<br />
Explosionsgefahr, so daß<br />
Schweißgerät und Schneidbrenner<br />
nicht eingesetzt werden durften. Die<br />
Hilfszugmannschaft konnte lediglich<br />
die Hindernisse entfernen, die bei<br />
der Explosion auf das Anschlußg leis<br />
geschleudert worden waren.<br />
Der Hilfszug dient fast ausschließlich<br />
- es sei noch einmal wiederholt -<br />
dem Aufgleisen von Lokomotiven und<br />
Waggons, die aus den Schienen gesprungen<br />
sind. Wenn es darum geht,<br />
zerstörte Gleisanlagen wiederherzustellen<br />
- sei es nach einem Bahnbetriebsunfall<br />
oder nach einer Naturkatastrophe<br />
wie zum Beispiel einem<br />
Bergrutsch -, wird der für den Gleisbau<br />
vorgehaltene Bauzug herbeigerufen.<br />
Dieser Spezialzug stellt eine<br />
eigene Dienststelle dar und besteht<br />
aus etwa 100 Mann.<br />
Der Arztwagen<br />
mit einem voll·<br />
ständig eingerichteten<br />
Operationsraum<br />
gehört<br />
nicht mehr zur<br />
Standardausrüstung<br />
des Hilfszuges.<br />
F-Zug muß warten<br />
Wer an Bi lder von schweren Eisenbahnunglücken<br />
denkt, dem wird gleich<br />
der groBe Kran einfallen, der besonders<br />
schwere Loks wieder aufrichtet,<br />
ineinander verkeilte Fahrzeuge<br />
auseinanderzieht oder<br />
einen die Böschung hinabgestürzten<br />
Waggon emporhebt. Die Hilfskräne<br />
der Bundesbahn, die gleichmäßig<br />
verteilt im ganzen Bundesgebiet<br />
stationiert sind, haben verschiedene<br />
"Gewichtsklassen". Als Beispiel hier<br />
die Bundesbahndirektion Köln : Sie<br />
verfügt über einen 10-t-Kran, zwei<br />
25-t-Kräne und einen 45-t-Kran. Von<br />
den Superkränen mit einer Tragfähigkeit<br />
von 90 Tonnen gibt es nur<br />
zwei in der Bundesrepublik.<br />
Auch der schwerfälligste Kran ist<br />
wie die anderen Hilfsfahrzeuge der<br />
Bundesbahn in wenigen Stunden am<br />
Unfallort: Als "eiliger Hilfszug" genießt<br />
er absoluten Vorrang. Selbst<br />
jeder F-Zug muß warten, um die freie<br />
Durchfahrt zu ermöglichen. In ständiger<br />
Rufbereitschaft wartet die<br />
Ein moderner Teleskopkran der Bundesbahn.<br />
6,60 Meter Ausladung 45 Tonnen.<br />
Besatzung dieses technischen Sonderwagens<br />
auf ihren Einsatz.<br />
Die fünfköpfige Mannschaft - ein<br />
Meister, ein Kranbediener und mehrere<br />
Hilfskräfte - ist das ganze Jahr<br />
über auf der Achse. Bei weit mehr<br />
als 100 Einsätzen pro Jahr führen sie<br />
ein wahres "Zigeunerleben ". Der an<br />
den Kran angehängte Wohn- und<br />
Mannschaftswagen versucht, diesen<br />
Zustand erträglich zu machen : Kabinen<br />
in der Größe eines doppelten<br />
Zugabteils enthalten Bett, Tisch und<br />
Schränke. Eine volleingerichtete Küche<br />
dient zugleich als Wohnraum. Ein<br />
paar Sessel verbreiten einen Hauch<br />
von Gemütlichkeit.<br />
In Köln-Nippes steht einer der zehn<br />
45-t-Kräne der Bundesbahn. Der<br />
Ausleger ist so konstruiert, daß er<br />
unter eingeschalteter Fahrleitung<br />
arbeiten kann . Dort, wo die Gleise<br />
nicht elektrisch überspannt sind, ist er<br />
bis zu einer Steillage von 600 ei nsatzfähig.<br />
Das stählerne Ungetüm darf mit<br />
80 km/h gefahren werden. An Ort<br />
und Stelle kann der Kranwagen sich<br />
auch mit eigener Kraft im Schritttempo<br />
bewegen, um in die richtige<br />
Arbeitsposition zu gelangen.<br />
Dies ist der modernste profilfreie<br />
Teleskopkran der Deutschen Bundesbahn.<br />
Seine Tragfähigkeit beträgt bei<br />
6,60 Meter Ausladung 45 Tonnen;<br />
wird der Ausleger auf seine volle<br />
Länge von 13,50 Meter herausgeschoben,<br />
vermindert sich die Trag-<br />
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